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Die Formen des Lohns beschreiben, wie ein Arbeitnehmer innerhalb seines Angestelltenverhältnis vom Unternehmen bezahlt wird und inwieweit der Betrag des Gehalts noch erweiterbar ist. Es wird in verschiedenen Lohnformen unterschieden, um diverse Arbeitsarten richtig entlohnen und die Motivation der Mitarbeiter gezielt steigern zu können.
In diesem Artikel werden die verschiedenen Lohnformen unterschieden und im Folgenden auch die Vor- und Nachteile im Detail behandelt.
Was sind Lohnformen?
Lohnformen sind dafür da, um die Leistung des Arbeitnehmers sachgerecht entlohnen zu können. Je nach Branche, Unternehmen oder auch Arbeitsart wird der Lohn an die individuellen Entgeltbestimmungen angepasst. Daraus entstehen verschiedene Lohnformen.
Oftmals besteht das Gehalt aus einem Grundlohn (Zeitlohn) und einer Erweiterung dessen in Form eines Prämienlohns oder Akkordlohns.
Die Festlegung des Arbeitgebers auf eine bestimmte Lohnform kann signifikante Auswirkungen auf den Erfolg des Unternehmens haben, so wie auch auf die Mitarbeitermotivation, die Mitarbeiterbindung und die jeweilige Arbeitgebermarke auf dem Arbeitsmarkt. Diese Auswirkungen werden somit auch im Bewerbermanagement spürbar.
Wie unterscheiden sich Lohnformen und Lohnarten?
Die Lohnformen beschreiben wie die Leistung der Arbeitnehmer entlohnt werden. Unterschieden wird hier hauptsächlich zwischen dem Zeitlohn und dem Leistungslohn.
Lohnarten hingegen beziehen sich auf die Lohnbuchhaltung eines Unternehmens. Bei den unterschiedlichen Lohnarten müssen die Lohnformen beachtet werden, da die Lohnarten letztendlich aus verschiedenen Lohnbestandteilen bestehen.
Hierzu gehören unter anderem der Bruttolohn, der Nettolohn, aber auch eventuelle Sachbezüge oder Zuschläge und Zuschüsse (wie bei der Nachtarbeit oder Zuschüsse zu Weiterbildungen oder Kinderbetreuungskosten). Die Lohnarten werden in steuerfreie und steuerpflichtige Lohnbestandteile unterschieden. Gemeint sind hier beispielsweise steuerfreie Sachbezüge, Zeitzuschläge oder je nach Arbeitsorganisation auch Schichtzulagen. Außerdem müssen etwaige Zulagen wie die Erschwerniszulage berücksichtigt werden.
Sie können in unserem HR Lexikon mehr zu den konkreten Unterschieden der Lohnarten erfahren.
Warum sind Lohnformen wichtig?
Wie der Lohn der Mitarbeiter gestaltet wird, kann sich stark auf den Erfolg des gesamten Unternehmens auswirken. Bestimmte Lohnformen bieten eine besondere Möglichkeit zur Mitarbeiterbindung, aber auch zur Steigerung der Effizienz und der Motivation der Mitarbeiter.
Je nachdem wie die Arbeit gestaltet ist und wie das Angestelltenverhältnis in der Art des Unternehmens definiert wurde, passen verschiedene Formen der Gehaltszahlungen zur Zusammenarbeit.
- Berechnung von Lohn & Gehalt
- Lohnabrechnung für KMU
- Integration & Drittanbieter Export
- Einhaltung der Dokumentationspflicht
Welche Lohnformen gibt es?
Die Unterscheidung von Lohnformen liegt meist in dem Aspekt, ob der Betrag leistungsunabhängig oder im Bezug auf individuell erbrachte Leistungen bezahlt wird. Anschließend müssen für die verschiedenen Lohnformen noch bestimmte Kriterien erfüllt sein, sodass diese in die verschiedenen Kategorien einzuordnen sind.
Zeitlohn
Beim Zeitlohn besteht der Lohn aus der zur Verfügung gestellten Arbeitszeit der Mitarbeiter. Dies ist nicht nur die häufigste Lohnform, sondern auch oft ein Teil der Grundlöhne von anderen Lohnformen.
Typische Formen:
- Der klassische Stundenlohn
- Der Monatslohn als allgemeines Gehalt von Angestellten
- Der Monatslohn von Arbeitern, welche eine bestimmte Anzahl von Tagen pro Monat ihre Arbeitsleistung zur Verfügung stellen
Ein wichtiger Bestandteil des Zeitlohns ist, dass er leistungsunabhängig an die Mitarbeiter bezahlt wird.
Leistungslohn
Bei den leistungsabhängigen Lohnformen wird meistens ein Stundensatz oder ein allgemeiner Grundlohn vereinbart. Dieser wird auf jeden Fall bezahlt.
Leistet der Arbeitnehmer außergewöhnliche Arbeit oder ist besonders effizient, erhält er zusätzliche Vergütungen. Unterschieden wird der Leistungslohn in weitere folgende Lohnformen.
Akkordlohn
Der Akkordlohn setzt sich aus einem vereinbarten Mindestlohn zusammen, der in der Regel aus der gewöhnlichen Arbeitsleistung im Normalfall besteht.
Schafft ein Mitarbeiter beispielsweise eine höhere Stückzahl oder braucht er weniger lang, weil er routiniert ist, erhält er pro produziertem Stück mehr Gehalt im Rahmen der Akkordarbeit.
Arten des Akkordlohns:
- Stückakkord: Der Akkordsatz (Geldbetrag) pro Stück wird vorgegeben.
- Zeitakkord: Hier wird mit der Vorgabezeit gerechnet, in der normalerweise ein bestimmter Arbeitsschritt erledigt wird. Je schneller man produziert, desto mehr verdient man.
Wichtige Voraussetzungen für den Akkordlohn:
- Der Arbeitnehmer muss die Leistungsmenge unmittelbar beeinflussen können.
- Die Arbeitsschritte verändern sich nicht und sind in einer sich wiederholenden Reihenfolge.
- Die Arbeitszeit und auch die Arbeitsergebnisse sind einfach und konkret messbar (=Akkordfähigkeit).
- Der Arbeitsablauf darf nicht in Mitleidenschaft gezogen werden und nach einer Einarbeitungszeit gut ausführbar sein (=Akkordreife).
Prämienlohn
Der Prämienlohn zählt zu einer der beliebtesten Lohnformen und wird in den meisten Unternehmen auch gegenüber dem Akkordlohn präferiert.
Die Zusammensetzung besteht auch in der Regel als einem leistungsunabhängigen Zeitlohn und einer zusätzlichen erfolgsabhängigen Entlohnung. Hat ein Mitarbeiter also bestimmte Leistungen erbracht, die im Voraus klar definiert wurden, erhält er ein Zusatzentgelt.
Das Besondere am Prämienlohn ist, dass er nicht nur auf die Quantität eingeht, sondern vor allem auf die qualitative Mehrleistung. Hat ein Mitarbeiter im Kundenservice also besonders gutes Feedback erhalten, kann er damit mit einem finanziellen Zusatz entlohnt werden. Das steigert den Anreiz und die Motivation.
Beteiligungslohn
Auch eine Form des leistungsabhängigen Lohns ist der Beteiligungslohn. Hier wird der Arbeitnehmer meistens zusätzlich zu seinem Grundgehalt am Unternehmen beteiligt. Dies kann entweder durch eine Erfolgsbeteiligung sein, bei der der Mitarbeiter bei Erreichen eines bestimmten Umsatzes oder Gewinns einen Prozentsatz ausgezahlt bekommt.
Die andere Möglichkeit der Mitarbeiterbeteiligung ist die Kapitalbeteiligung. Dadurch erlangt der Mitarbeiter eine Art Anteil am Unternehmen und wird an den Umsätzen beteiligt. Er trägt jedoch auch etwaige Verluste mit.
Pensumlohn
Der Pensumlohn wird als leistungsabhängige Entlohnung bezeichnet und besteht wie die anderen Lohnformen auch, aus einem Grundlohn und einem erfolgsabhängigen Zusatz.
Allerdings wird hier nicht die erbrachte Leistung zur Berechnung genutzt, sondern die in Zukunft zu erwartende Leistung des Arbeitnehmers. Der Zeitraum mit welchem geplant wird liegt meistens zwischen zwei bis drei Monaten.
Wann sind welche Lohnformen in der Praxis sinnvoll?
Bestimmte Lohnformen können ein besonderer Anreiz für die Mitarbeiter sein, um bessere Arbeit zu leisten. Welche Lohnform ein Arbeitgeber in der Praxis nutzen sollte, kommt somit natürlich ganz auf die jeweilige Branche und das Tätigkeitsfeld an.
Ist das Unternehmen im Kundenservice tätig, ist hier der Prämienlohn folglich ideal nutzbar. Eine herausragender Kundenservice mit qualitativer Arbeit kann ideal entlohnt werden. In der Produktion ist der Akkordlohn oftmals passend.
Bei Startups wird oftmals ein Pensumlohn vereinbart, da die Flexibilität für kurze Zeiträume hierbei folglich mehr gegeben ist. Für langfristige Management Positionen bei einer etablierten Zusammenarbeit von Unternehmen und Mitarbeiter, sowie auch im Vertrieb, ist oftmals der Beteiligungslohn einer der optimalen Entlohnungsbestandteile.