Inhalt
- Was versteht man unter dem Begriff Krankheitsquote?
- Welche Krankheitsquote is normal?
- Wie berechnet man die Krankheitsquote?
- Online Rechner: Krankheitsquote berechnen
- So interpretieren Sie die Krankheitsquote
- Was sind die Ursachen einer hohen Krankheitsquote?
- Welche Auswirkungen hat ein hoher Krankenstand auf das Unternehmen?
- Wie lässt sich die Krankheitsquote senken?
Die Häufung von Krankheitsfällen innerhalb eines Unternehmens lässt sich mithilfe der sogenannten Krankheitsquote mathematisch erheben und vergleichen. Wie sie berechnet wird, welche Auswirkungen eine hohe Quote auf die Gesundheit einer Firma hat und welche Maßnahmen zur Senkung der Krankheitstage besonders wirksam sind, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was versteht man unter dem Begriff Krankheitsquote?
Die Krankheitsquote ist eine wichtige Kennzahl zur Messung von krankheitsbedingten Abwesenheitszeiten. Sie kommt vor allem im Personalcontrolling zum Einsatz und wird in der Regel periodisch erhoben. Dabei stehen folgende Fragen im Fokus:
- Wie entwickelt sich der Krankenstand im Betrieb?
- Liegt der Krankenstand noch innerhalb des Branchenschnitts oder ist er zu hoch?
- Wo liegen die Gründe für die krankheitsbedingten Ausfälle?
- Wie kann die Krankenquote effektiv reduziert werden?
Welche Krankheitsquote is normal?
Pauschale Aussagen über eine „normale“ oder eine „hohe“ Krankheitsquote können nur schwer getroffen werden. Besonders saisonale Gegebenheiten wie Grippewellen und Witterungsbedingungen beeinflussen die Kennzahl in einem hohen Maße, sodass sie stets vor dem Hintergrund aller vorliegenden Fakten interpretiert werden muss. Ebenfalls eine große Rolle spielt die jeweilige Branche, in der die Krankheitsquote erhoben wird. Die krankheitsbedingte Abwesenheit von Mitarbeitern im Arbeitsalltag hat stets Auswirkungen auf das laufende Tagesgeschäft. Aus diesem Grund ist es wichtig die besagte Kennzahl im Auge zu behalten und richtig zu interpretieren. Somit stellt die Berechnung der Krankheitsquote eine der Routineaufgaben im HR-Bereich dar.
Wie berechnet man die Krankheitsquote?
Zur Berechnung der Krankheitsquote werden die krankheitsbedingten Fehltage mit den Soll-Arbeitstagen ins Verhältnis gesetzt. Zu den Soll-Arbeitstagen zählen die vertraglich vereinbarten Arbeitstage ohne Wochenenden und Feiertage. Bei der Berechnung der Krankenquote können Voll- und Teilzeitmitarbeiter gleichermaßen berücksichtigt werden, da die Berechnung immer auf ganzen Tagen basiert. Im Folgenden wird die dazugehörige Formel dargestellt:
Krankheitsquote = (Krankheitsbedingte Abwesenheitstage / Soll-Arbeitstage) * 100 %
Praktisches Beispiel zur Berechnung der Krankheitsquote:
Ein Unternehmen mit 15 Mitarbeitern möchte die Krankheitsquote für den Monat Februar berechnen. Der Februar hat insgesamt 20 Soll-Arbeitstage. Ein Mitarbeiter war im Februar zwei Tage krank, zwei andere Mitarbeiter jeweils vier Tage. Die Krankenquote für den Februar berechnet sich folglich so:
((3 Tage + 4 Tage + 4 Tage) / (20 Soll-Arbeitstage * 15 Mitarbeiter)) * 100 % = 3,66 %
Demnach beläuft sich die Krankheitsquote des Betriebs im Monat Februar auf 3,66 %.
Online Rechner: Krankheitsquote berechnen
Die eigenständige Berechnung der Krankheitsquote gestaltet sich umso komplexer, je mehr Mitarbeiter ein Unternehmen zählt. Für eine zuverlässige Analyse können Sie daher den dafür vorgesehenen Online Rechner von Papershift nutzen.
Hier müssen Sie lediglich folgende Informationen in den Online Rechner zur Berechnung der Krankenquote eintragen:
- Anzahl Mitarbeiter: Wie hoch ist die Anzahl der beschäftigten Mitarbeiter im Unternehmen?
- Soll-Arbeitstage: Wie viele Soll-Arbeitstage fallen in den zu analysierenden Zeitraum?
- Meldungen über Abwesenheit: Wie viele Tage haben sich Mitarbeiter innerhalb dieses Zeitraums aufgrund von Krankheit insgesamt abwesend gemeldet?
Mit einem Klick auf „Krankenquote berechnen“ wird Ihnen die Quote danach automatisch ausgegeben.
So interpretieren Sie die Krankheitsquote
Die berechnete Krankheitsquote sagt für sich betrachtet nur wenig aus. So lässt sich erst im Vergleich zu vorherigen Erhebungen und zu den Zahlen ähnlicher Betriebe derselben Branche eine Aussage darüber treffen, ob die aktuelle Quote „hoch“, „niedrig“ oder „normal“ ist. Bei der Interpretation des Krankenstands ist zudem darauf zu achten, dass gewisse Schwankungen im Jahr aufgrund von Erkältungssaisons oder Grippewellen unbedenklich und erwartbar sind.
Was sind die Ursachen einer hohen Krankheitsquote?
Eine hohe Krankheitsquote ist in vielen Fällen auf die Unzufriedenheit der Mitarbeiter zurückzuführen. So können unter anderem betriebsinternes Mobbing, übermäßige Stressbelastung oder mangelnde Motivation für gehäufte Fehlzeiten ursächlich sein. Darüber hinaus kann es passieren, dass Arbeitnehmer eine schlechte Bezahlung durch mehr Freizeit in Form von Fehlzeiten auszugleichen versuchen.
Auch andere Faktoren wie Grippewellen oder Anhäufungen von Arbeitsunfällen wegen mangelhafter Sicherheitsbedingungen können zu einer hohen Zahl von Fehltagen führen und die Krankenquote dadurch auf ein gefährliches Maß anheben.
Welche Auswirkungen hat ein hoher Krankenstand auf das Unternehmen?
Zum einen muss der Arbeitslohn an Erkrankte trotz ausbleibender Arbeitsleistung weiterbezahlt werden. Zum anderen wird der normale betrieblichen Ablauf gestört, weil zeitnahe Vertretungen organisiert werden müssen. Des Weiteren werden die anwesenden Kollegen häufig dazu angehalten, Überstunden zu absolvieren, um die fehlende Arbeitskraft zu kompensieren. Dies führt zu Überlastungen und somit im schlimmsten Fall zu weiteren Krankmeldungen. Eine hohe Krankheitsquote kann somit nicht nur ernste finanzielle Konsequenzen für den Betrieb bedeuten, sondern ihn sogar in seiner Existenz bedrohen.
Wie lässt sich die Krankheitsquote senken?
Um die negativen Auswirkungen vieler Krankheitsfälle auf das Unternehmen zu vermeiden, empfiehlt es sich, die jeweilige Krankheitsquote des Betriebs stets im Blick zu haben. Vor allem sollte die Entwicklung der Quote über einen längeren Zeitraum beobachtet und die Unterschiede zwischen den einzelnen Auswertungen miteinander verglichen werden. Denn nicht nur dann, wenn die Krankheitsquote über dem Branchendurchschnitt liegt, muss dringend reagiert werden. Auch eine normale Krankheitsquote ist mit hohen Kosten verbunden.
8 Maßnahmen zur Senkung der Krankheitsquote
In der betrieblichen Praxis gibt es im Rahmen des Personalcontrollings verschiedene Maßnahmen, mit deren Hilfe sich die Krankheitsquote auf lange Sicht senken kann:
- Sorgfältige Analyse der aktuellen Krankentage: Aus welchen Gründen melden sich Mitarbeiter krank? Wie lange sind sie durchschnittlich krank? Gibt es Abteilungen, in denen die Anzahl der erkrankten Arbeitnehmer besonders hoch ist?
- Erhöhung des Sicherheitsstandards: Spielen Betriebsunfälle eine vorherrschende Rolle bei der Zahl der Krankheitstage? Müssen gegebenenfalls Maßnahmen getroffen werden, die den Arbeitsschutz im Unternehmen verbessern?
- Schaffung eines gesunden Betriebsklimas: Durch eine gute interne Kommunikation zwischen den Mitarbeitern und der Führungsebene kommen viele Probleme gar nicht erst auf. Die Mitarbeiter erfahren Wertschätzung und Zuwendung durch den Austausch, während der Arbeitgeber frühzeitig auf sich anbahnende Missstände reagieren kann.
- Verbesserung des Arbeitsumfelds: Helle, freundliche Räume sowie ergonomische Arbeitsplätze sorgen dafür, dass sich die Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen. Somit sollte Wert auf das Thema Arbeitsplatzgestaltung gelegt werden.
- Gesundheitsförderung: Angebote wie Fitnesskurse, Massagestunden oder kostenlose gesunde Speisen und Getränke fördern das Gesundheitsbewusstsein der Belegschaft.
- Flexible Gestaltung der Arbeitszeiten: Modelle wie Gleitzeit oder Home Office helfen den Mitarbeitern dabei, ihr Privat- und Berufsleben besser unter einen Hut zu bringen. Somit steigert eine gut balancierte Work-Life-Balance die Mitarbeitermotivation nachhaltig.
- Einstellung des Personals entsprechend ihrer Fähigkeiten und Ambitionen: Unzufriedenheit entsteht oft entweder durch Über- oder durch Unterforderung. Mitarbeiter, die sich den ihnen zugeteilten Aufgaben gewachsen fühlen und die sich in ihrer Arbeit verwirklichen können, werden folglich auch seltener krank. Dieses Zusammenspiel sollte bereits bei der Auswahl und der Einteilung des Personals berücksichtigt werden.