Kernarbeitszeit

Die Kernarbeitszeit beschreibt den Zeitraum, in dem sich alle Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz oder im Außendienst befinden. Diese fällt kürzer aus als die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit.
Kernarbeitszeit: Das Wichtigste im Überblick

Was bedeutet Kernarbeitszeit? Welche Vor – und Nachteile hat dieses Arbeitszeitmodell für Arbeitgeber und Arbeitnehmer? Diese und weitere Fragen werden im Lexikoneintrag zum Thema Kernarbeitszeit beantwortet.

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Kernarbeitszeit Definition

Die Kernarbeitszeit hat Bedeutung für flexible Arbeitszeiten sowie im Home-Office. Es handelt sich um den Zeitraum, in dem sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz oder im Außendienst befinden. Diese Kernzeit ist deutlich kürzer als die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit. Außerhalb der Kernzeit entscheiden die Beschäftigten im Rahmen der dienstlichen oder geschäftlichen Notwendigkeiten selbst über den Arbeitsbeginn und das Arbeitsende.

Die individuelle Kernzeit-Regelung ihres Arbeitgebers erhalten Arbeitnehmer in ihrem Arbeitsvertrag oder in einer Betriebsvereinbarung. Die Ziele der Kernarbeitszeit bestehen darin, dass in diesem Zeitrahmen alle Beschäftigten sicher erreichbar sind. Das ist insbesondere sinnvoll für Kontakte mit:

  • Kunden
  • Geschäftspartnern
  • Vorgesetzten
  • Kolleginnen und Kollegen

Die Einrichtung einer Kernzeit und ihr Zeitrahmen sind außerdem sinnvoll zur Abdeckung von regelmäßigen Arbeitsspitzen. Von gleitender Arbeitszeit mit Kernzeit profitieren Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen. Die Beschäftigten genießen mehr Flexibilität und stehen dennoch zu festen Zeiten als Ansprechpartner zur Verfügung.

Wer bestimmt die Kernarbeitszeit im Unternehmen?

Die Einrichtung von Gleitzeit mit Kernzeit erfolgt durch den Arbeitgeber in Absprache mit dem Betriebsrat. Nach Paragraph 87, Absatz 1, Ziffer 2 des Betriebsverfassungsgesetzes hat der Betriebsrat ein Mitbestimmungsrecht über die den Beginn und das Ende der regelmäßigen Arbeitszeit. Das bedeutet, dass eine Vereinbarung über die Arbeitszeit nur mit Zustimmung des Betriebsrats möglich ist. Es reicht nicht aus, den Betriebsrat lediglich darüber zu informieren. Die Vereinbarung über die Arbeitszeit enthält auch eine Regelung über die Dauer der Kernarbeitszeit.

Existiert in einem Unternehmen kein Betriebsrat, hat die Belegschaft keine Möglichkeit, ihr Mitwirkungsrecht auszuüben. Die Regelung der gleitenden Arbeitszeit mit Kernzeit erfolgt in diesem Fall durch den Arbeitgeber. Arbeitnehmer stimmen ihr in diesen Fällen mit der Unterschrift des Arbeitsvertrages zu.

Sonderfälle: Kernzeit bei Teilzeit und Homeoffice

Die Arbeitszeiten von Teilzeit-Mitarbeitern können unter Umständen nicht mit der Kernzeit vereinbar sein. Das trifft beispielsweise für Teilzeit-Beschäftigte mit einer täglichen Arbeitszeit von vier Stunden zu, wenn die Dauer der Kernzeit fünf Stunden beträgt. In diesem Fall sind andere Arbeitszeitmodelle erforderlich. Es kann zum Beispiel sinnvoll sein, für Mitarbeiter in Teilzeit feste Arbeitszeiten einzuführen.

Eine Alternative stellt die Befreiung der Teilzeitkräfte von der Kernzeit dar.
Arbeiten Teilzeit-Mitarbeiter an einzelnen Wochentagen ganztags, sind sie an diesen Arbeitstagen an die Kernarbeitszeit gebunden.

Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Homeoffice gilt in der Regel die Kernarbeitszeit genauso, wie für Beschäftigte am Firmenstandort. Dadurch ist gewährleistet, dass auch sie während der Kernzeit ansprechbar sind.

Vorteile und Nachteile einer Kernarbeitszeit

Wie jedes Arbeitszeitmodell bringt auch das Modell der Kernarbeitszeit sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer verschiedene Vorteile und Nachteile mit sich. Um welche es sich hierbei konkret handelt, wird im Folgenden aufgelistet.

Kernarbeitszeit Vorteile und Nachteile für Unternehmen:

Vorteile:

  • Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit
  • Erhöhung der Produktivität
  • ausreichende personelle Ausstattung zu Stoßzeiten
  • Verbesserung der Kommunikation im Unternehmen
  • schnelle Reaktionsmöglichkeiten auf Kundenwünsche
  • zuverlässige Erreichbarkeit

Nachteile

  • notwendige Arbeitszeiterfassung und Kontrolle
  • Erfordernis zur Bereitstellung ausreichender Arbeitsplätze

Kernarbeitszeit: Vorteile und Nachteile für Mitarbeiter

Vorteile:

  • Flexibilität der Arbeitszeit außerhalb der Kernzeit (Work-Life-Balance)
  • regelmäßige Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen
  • verbesserte Kommunikation und einfachere Absprachen

Nachteile:

  • weniger Flexibilität als bei flexibler Arbeitszeit ohne Kernzeit
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Kernarbeitszeit in der Praxis

Die Einführung von Kernzeiten lohnt sich besonders für Unternehmen und Behörden, in denen Ansprechpartner zu festen Zeiten zur Verfügung stehen müssen. Mitarbeiter mit regelmäßigen Kundenkontakten müssen beispielsweise für Kunden ansprechbar sein. Wichtig sind gemeinsame Arbeitszeiten außerdem für Mitarbeiter, die in einem hohen Maß im Team zusammenarbeiten.

In der Praxis erfolgt die Einführung der Kernzeit meist zusammen mit dem Wechsel zu flexibler Arbeitszeit. In den vorgenannten Beispielen ist gleitende Arbeitszeit beispielsweise nur mit Kernzeiten möglich.

Die Einführung der Kernzeiten erfährt eine höhere Akzeptanz bei Mitarbeitern, wenn frühzeitig Informationen und Abstimmungen erfolgen. Die Kernzeiten könnten beispielsweise mit den Mitarbeitern abgesprochen werden, bevor eine endgültige Vereinbarung mit dem Betriebsrat erfolgt.

Zur Einführung sind weitere allgemeingültige Regelungen erforderlich, zum Beispiel für Teilzeit-Beschäftigte. Der Umgang mit notwendigen Abwesenheiten während der Kernzeit für wichtige private Termine oder Arztbesuche ist ebenfalls in der Betriebsvereinbarung zu regeln.

Zum Schluss erfolgt die Festschreibung der Kernzeit und der ergänzenden Regelungen in der Betriebsvereinbarung, die allen Mitarbeitern zugänglich ist.

Verletzung der Kernarbeitszeit: Folgen für Arbeitnehmer

Die Kernzeit ist eine feste Arbeitszeit. Daher sind Arbeitnehmer verpflichtet, diese Arbeitszeiten einzuhalten. Kommt es häufiger zu einer Verletzung der Kernarbeitszeit, wird zunächst ein Mitarbeitergespräch notwendig sein. Ändern Mitarbeiter ihren Umgang mit der Kernzeit nicht, kann das zu einer Abmahnung führen. Im schlimmsten Fall kann die dauerhafte Kernarbeitszeit Verletzung zur Kündigung führen.

Überprüfung von Kernarbeitszeiten: Möglichkeiten für Arbeitgeber

Arbeitgeber haben die Möglichkeit, die Einhaltung der Kernzeiten im Rahmen der Vertrauensarbeitszeit zu organisieren. In diesem Fall bringen sie ihren Mitarbeitern ein hohes Vertrauen entgegen und gehen davon aus, dass sie aus eigener Motivation ihre Arbeitszeiten einhalten.

Sicherer gehen Unternehmen mit einer elektronischen Zeiterfassung. Mitarbeiter in den Geschäftsräumen und im Homeoffice melden sich direkt an ihrem Rechner im Zeiterfassungssystem an. Das System ermöglicht eine umfassende Zeiterfassung von der Kontrolle der Kernzeiten bis zur Führung des Zeitarbeitskontos.

 

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Verfasst von Sandy Lanuschny

Den Mehrwert von Papershift stets im Blick, versorgt Euch Sandy mit spannenden Beiträgen zu den Themen Dienstplanung und Zeiterfassung.



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