Digitalisierung in der Arztpraxis | Teil 3 – mit Matthias Hoppe

Der dritte Teil der Papershift Expert Series zum Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen ist ein Ausblick auf die Themen, auf die im Experteninterview aus Zeitgründen nicht genauer eingegangen werden konnte.
  • Autor: Niklas Perius
  • Aktualisiert am: Februar 8, 2023
  • 6 Minuten
Kommunikation und Organisation in der Arztpraxis

Wie Digitalisierung in der Arztpraxis die Kommunikation und Organisation verbessern kann

Eine wichtige Komponente von E-Health ist die Telematikinfrastruktur (TI). In diesem Blogartikel werden wir uns mit der Telematik auseinandersetzen und sehen, wie man die Kommunikation und Organisation zwischen Arztpraxis, Krankenhäusern und Krankenkassen verbessern kann. Wir werden auch die Aspekte von Datenschutz und Sicherheit betrachten und die Erwartungen und Erfahrungen der Patienten in Bezug auf digitale Arztpraxen untersuchen.

Das Digitale Versorgung Gesetz

Das Digitale Versorgung Gesetz (DVG) hat einen direkten Einfluss auf die Digitalisierung in Arztpraxen in Deutschland. Es fördert die Nutzung von digitalen Tools und Dienstleistungen im Gesundheitswesen, indem es Anreize für Ärzte und Praxen schafft, digitale Angebote zu nutzen und zu implementieren. Dazu gehören unter anderem die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA), die Nutzung von E-Rezepten, die Möglichkeit für Online-Terminbuchungen und die Einführung telemedizinischer Angebote. Das Digitale Versorgung Gesetz ermöglicht Ärzten und Praxen, sich an digitalen Versorgungsleistungen zu beteiligen und dafür finanzielle Anreize zu erhalten. Auf diese Weise soll die digitale Entwicklung des deutschen Gesundheitswesens vorangetrieben werden.

Telematikinfrastruktur und ihre Vorteile

Der Ausbau der Telematikinfrastruktur ist ein wichtiger Bestandteil der Digitalisierung in Arztpraxen, da es ermöglicht, Daten in Echtzeit auszutauschen und zu verarbeiten. Die Ärzte und ihre Praxisteams können Patienteninformationen schneller und sicherer teilen, was die Behandlungsqualität verbessert und den Praxisalltag erleichtert. Telematikinfrastruktur ermöglicht es auch, elektronische Patientenakten (ePA) zu verwalten, was die Arbeit mit Patientendaten vereinfacht und die Übertragbarkeit von Daten zwischen Praxen und Krankenhäusern im Einklang mit dem Datenschutz erleichtert. Außerdem ermöglicht die Telematikinfrastruktur die Einbindung von telemedizinischen Anwendungen, wie zum Beispiel einer Video-Sprechstunde, was die Versorgung von Patienten verbessern kann. Insgesamt bietet die Telematikinfrastruktur viele Vorteile für die organisatorische Effizienz und den Arbeitsalltag in Arztpraxen.

Datenschutz in der digitalen Arztpraxis und Maßnahmen zur Sicherheit

In der digitalen Arztpraxis ist der Schutz von Patientendaten von besonderer Bedeutung. Es ist wichtig, Maßnahmen zur Sicherheit zu ergreifen, um sicherzustellen, dass die Daten der Patienten geschützt sind und nicht in die falschen Hände gelangen. Dazu gehören beispielsweise die Verschlüsselung von Daten, die Einhaltung von deutschen Richtlinien zum Datenschutz und die regelmäßige Überprüfung der Sicherheitssysteme.

Es ist auch wichtig, dass alle Mitarbeiter der Praxis über die Bedeutung des Datenschutzes und die notwendigen Maßnahmen zur Sicherheit aufgeklärt werden. Es ist unerlässlich, dass alle Mitarbeiter bei der Umsetzung dieser Maßnahmen unterstützt werden, um sicherzustellen, dass die Praxis Datenschutz- und Sicherheitsstandards erfüllt.

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Digitale Tools und Dienstleistungen für Arztpraxen

Digitale Tools und Dienstleistungen für Arztpraxen sind ein wesentlicher Treiber der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Sie ermöglichen es Ärzten und Psychotherapeuten, ihre Prozesse effizienter und zeitgemäßer zu gestalten. Dazu gehören beispielsweise elektronische Patientenakten (ePA), sowie digitale Terminbuchungen und E-Rezepte, die für Patienten, das Praxisteam und die Apotheken Zeit und Aufwand sparen. Auch die Nutzung von Chatbots oder Virtual-Reality-Anwendungen kann dazu beitragen, die Patientenbetreuung zu verbessern und die Patientenbindung zu stärken.

E-Rezept

In Deutschland sind E-Rezepte ein wichtiger Bestandteil der digitalen Gesundheitsversorgung. Am 1. September 2022 wurde das E-Rezept flächendeckend für alle Apotheken eingeführt. Diese Entwicklung ermöglicht es Patienten, ihr Rezept einfacher und schneller einzulösen, da sie es nicht mehr in Papierform vorlegen müssen. E-Rezepte können entweder über eine sichere Verbindung direkt an die Apotheke gesendet oder als QR-Code auf einem mobilen Gerät gespeichert werden. Dies erleichtert nicht nur den Ablauf in der Arztpraxis, sondern auch für Patienten, da sie ihre Medikamente bequem von zu Hause bestellen können. Es ist auch ein großer Schritt in Richtung der Digitalisierung im Gesundheitswesen und erleichtert die Verwaltung von Medikamenten und Gesundheitsdaten.

Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU)

Mit der Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) können Arztpraxen nun die Krankmeldungen elektronisch an die gesetzlichen Krankenkassen übermitteln. Dies erfolgt seit dem 1. Januar 2023. Patienten müssen sich weiterhin wie gewohnt bei ihrem Arbeitgeber krank melden, jedoch können diese die Krankmeldungen direkt bei der Krankenkasse abrufen, statt eine Papierversion zu erhalten. Diese Veränderung bringt eine höhere Effizienz und Zeitersparnis für alle Beteiligten.

Elektronische Patientenakte (ePA)

Seit dem 1. Januar 2021 haben alle gesetzlich Versicherten in Deutschland die Möglichkeit, eine elektronische Patientenakte (ePA) bei ihrer Krankenkasse zu erhalten. Dies ermöglicht eine umfassende Speicherung von medizinischen Befunden und Informationen aus vorhergehenden Untersuchungen und Behandlungen über Praxis- und Krankenhausgrenzen hinweg. Durch die bessere Verfügbarkeit dieser Daten kann die persönliche medizinische Behandlung verbessert werden. Durch die Vermeidung von Doppeluntersuchungen entlastet dies sowohl die Patienten als auch die Ärzte.

Patientenfeedback zur digitalen Arztpraxis: Erwartungen und Erfahrungen

Im Bereich der digitalen Arztpraxis ist es wichtig, das Feedback der Patienten zu berücksichtigen. Patienten haben bestimmte Erwartungen an die Praxis, wenn es um digitale Angebote und Tools geht. Dazu gehört beispielsweise die Möglichkeit, Online-Termine zu vereinbaren, die Kommunikation per E-Mail oder die Bereitstellung von Patienteninformationen auf einer Praxiswebsite. Es ist wichtig, diese Erwartungen zu erfüllen, um die Patientenzufriedenheit zu steigern. Ebenso sollten die Erfahrungen der Patienten mit der digitalen Arztpraxis regelmäßig evaluiert werden, um eventuelle Probleme oder Schwachstellen schnell erkennen und beheben zu können.

Wie sehen es die Patienten?

Die Digitalisierung der Arztpraxen wird von Patienten unterschiedlich wahrgenommen. Einige Patienten schätzen die Möglichkeit, Termine online buchen und medizinische Unterlagen elektronisch einsehen zu können. Sie sehen darin eine Zeitersparnis und eine höhere Bequemlichkeit. Andere Patienten sind jedoch skeptisch gegenüber der Digitalisierung und befürchten Probleme mit der Datensicherheit oder eine Verringerung der menschlichen Interaktion. Einige Patienten können sich auch schwer an die neuen Technologien gewöhnen und bevorzugen weiterhin den persönlichen Kontakt mit dem Arzt. Insgesamt ist es wichtig, dass die Patientenbedürfnisse und -erwartungen bei der Digitalisierung berücksichtigt werden und dass die Praxen ihre Patienten aufklären und unterstützen, damit sie die Vorteile der Digitalisierung vollständig nutzen können.

Was kommt als Nächstes?

In Zukunft wird die Digitalisierung von Arztpraxen weiter an Bedeutung gewinnen. Durch die fortschreitende Technologieentwicklung werden immer mehr Tools und Dienstleistungen verfügbar sein, die die Arbeitsabläufe in Arztpraxen vereinfachen und verbessern können. Dazu gehören beispielsweise telemedizinische Lösungen, die es Patienten ermöglichen, aus der Ferne von einem Arzt betreut zu werden. Auch die Nutzung von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen wird in der Medizin zunehmend an Bedeutung gewinnen und dazu beitragen, Diagnosen schneller und präziser zu stellen und Behandlungen zu optimieren. Es wird erwartet, dass diese Entwicklungen dazu beitragen werden, die Patientenversorgung zu verbessern und die Arbeitsbelastung der Ärzte zu reduzieren.

Man muss am Anfang durch eine harte Zeit gehen und es werden Dinge nicht perfekt laufen, aber das ist der Grundbaustein für Optimierungen für die Zukunft

Matthias HoppeMitbegründer und Strategieberater von Zahn Kumpan

Der Schritt in Richtung Digitalisierung ist notwendig, um Optimierungen und Fortschritt zu erreichen, auch wenn es anfänglich schwierig sein mag und nicht alles perfekt laufen wird.

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