Data Driven Decision Making | Teil 1 – mit Michael Emaschow

Data Driven Decision Making - kurz "DDDM": Warum ist dieses umfangreiche Thema so wichtig und welchen Hürden müssen sich Unternehmen stellen, um es Schritt für Schritt einzuführen?
Data Driven Decision Making

Data Driven Decision Making: Was ist das eigentlich?

Im Rahmen der Papershift Expert Series dreht sich in dieser Ausgabe alles rund um das Thema Data Driven Decision Making. Dazu begrüßt Tim Lippmann mit Papershift CEO Michael Emaschow einen echten Experten, der als Zahlenmensch schon immer einen Hang zur datengestützten Entscheidungsfindung hatte.

In der Papershift Expert Series plaudert Michael aus dem Nähkästchen, warum dieses Thema für erfolgreiche Unternehmen so wichtig ist, welche Hürden es bei der Einführung auch bei Papershift zu umschiffen gab und wie sich das Data Driven Decision Making Schritt für Schritt in einer Organisation einführen lässt.

 

Was ist eigentlich dieses Data Driven Decision Making? Warum sind Data Driven Decisions für Organisationen heute so relevant? Warum haben viele Unternehmen so große Schwierigkeiten mit der Umsetzung? Und wo fängt man bei der Umsetzung des Konzepts überhaupt an? Michael berichtet in der Papershift Expert Series von seinen Erfahrungen bei Papershift und gibt einen spannenden Einblick in die Grundlagenrelevanz der Thematik.

Definition: Was Data Driven und Data Driven Decision Making wirklich bedeuten

In den letzten Jahren sind Begriffe wie Data Mining, Machine Learning, Big Data und Co. zu echten Buzzwords herangereift. So mancher verwendet diese Termini tatsächlich häufig, ohne wirklich verstanden zu haben, was das in aller Konsequenz bedeutet. Das ist sicherlich auch einer der Gründe, warum das Decision Making in so mancher Organisation gar nicht so data driven ist, wie die Verantwortlichen glauben.

Ganz allgemein bildet Big Data die Basis für alle anhängenden Prozesse. Darunter verstehen wir Big Data als große Menge an Daten, die aus unterschiedlichsten Bereichen zusammengetragen und mit speziellen Softwarelösungen gespeichert, verarbeitet und analysiert werden können. Das Data Driven Decision Making (kurz: DDDM) basiert auf der Auswertung solcher Daten.

Vereinfacht gesagt beschreibt es den Prozess, Entscheidungen in einer Organisation auf der Grundlage aktueller Datenanalysen zu treffen und nicht bloß auf groben Beobachtungen oder einer bloßen Intuition. Dabei ist das Data Driven Decision Making nichts, was in einem Unternehmen einfach aus der Schublade gezogen wird und von heute auf morgen funktioniert.

Theorie vs. Praxis

Daten heranziehen, um Entscheidungen zu treffen. Und that’s basically it.

Michael EmaschowPapershift CEO

So beschreibt Michael den Kern des Prinzips vom Data Driven Decision Making. Dass das Ganze in der Praxis dann aber doch nicht so einfach ist, schiebt der Papershift-Experte gleich hinterher. Tatsächlich handelt es sich nicht um ein einzelnes Tool, sondern um eine Unternehmenskultur. In jedem Team, in jeder Abteilung und in jedem einzelnen Mitarbeiter muss ein Bewusstsein für das Treffen von Entscheidungen nach dem Data-driven-Ansatz aktiv gelebt werden.

Und genau hier liegt der Knackpunkt. Denn auch wenn die meisten Unternehmen davon ausgehen, dass sie ihre Entscheidungen auf Daten begründen, sieht dies laut unserem Papershift-Experten gänzlich anders aus. Viele Unternehmen wenden das Prinzip nicht ganzheitlich an. Die datengetriebene Entscheidungsfindung findet nur sehr punktuell statt. So etwa, um einen neuen Zielmarkt kurzfristig zu analysieren oder einzelne strategische Prozesse zu optimieren.

„Der relevante Unterschied ist, ob Daten im täglichen Doing eingesetzt werden oder ob sie einfach nur eine strategische Relevanz haben“, so Michael zur Unterscheidung zwischen dem, was viele Organisationen für DDDM halten und was echtes DDDM in der Unternehmenskultur bedeutet. Gleichzeitig stellt Michael aber auch klar, dass die Etablierung der Kultur der Data Drivenness auch für Papershift eine enorme Herausforderung war.

Hohe Relevanz von Data Drivenness in Organisationen

Warum sich Papershift für diesen Weg entschieden hat und warum unser Experte das Thema für essenziell hält, liegt schlicht an der hohen Bedeutung des Data Driven Decision Making in der immer digitaler und effizienter werdenden Wirtschaft. Das gilt insbesondere für Firmen, die im Software-Bereich tätig sind und mit unzähligen Daten aus allen möglichen Bereichen arbeiten.

Vereinfacht gesagt liegt die Relevanz in der Tatsache, dass der Umfang der gesammelten Informationen niemals größer und komplexer war. Das macht es für Unternehmen schwer, einen Überblick über ihre Daten zu behalten, sie zu managen und sie gar umfassend für Entscheidungsfindungen zu analysieren.

Alle wollen es, die wenigsten schaffen es

Umso interessanter ist, dass der US-Spezialist für Data Driven Decision Making NewVantage Partners spannende Zahlen hervorholt. Demnach wollen 98,6 Prozent aller Führungskräfte eine Kultur des Data Driven Decision Makings in ihren Unternehmen einführen. Gleichzeitig haben nach eigenen Angaben aber nur 32,4 Prozent dieser Führungskräfte Erfolg mit ihrem Vorhaben. Das bedeutet, dass rund 70 Prozent aller Versuche des Kulturwandels scheitern.

Der Grund: Die Organisationen bevorzugen auf dem Weg zum ausgegebenen Ziel Investitionen in Technologie und Software. Dabei vernachlässigen sie jedoch den Aufbau einer Data Culture von der Führungsspitze bis zum einzelnen Mitarbeiter, um die Investition zu unterbauen. Damit stimmen die Erfahrungen des US-DDDM-Spezialisten mit den Erfahrungen unseres Experten überein.

Darum lohnt sich der kulturelle Umbau

Dass so viele Führungskräfte den Schritt zu echter Data Drivenness schaffen wollen, ergibt sich aus den massiven Vorteilen des Data Driven Decision Making. Den Mechanismus erklärt Michael in der Papershift Expert Series anhand eines einfachen Beispiels:

Unternehmen, die mit Traffic auf der eigenen Seite arbeiten, daraus Kundenregistrierungen und schließlich Sales generieren, müssen alle Stellschrauben und ihre Auswirkungen kennen.

Bereits kleine Veränderungen in einem Prozess können große Auswirkungen haben und bergen eventuell einen enormen Hebel für die Geschäftsergebnisse. Gehen wir einmal davon aus, dass 10 Prozent aller Registrierungen auf einer Plattform zu einer tatsächlichen Kundenbeziehung führen. Werden nun durch die Anpassung an einer bestimmten Stelle aus den 10 Prozent 11 Prozent mag dies auf den ersten Blick nach nicht viel aussehen. Es handelt sich jedoch um ein Wachstum von 10 Prozent. Auf mehrere Jahre gerechnet potenziert die datengestützte Entscheidungsfindung diese Wachstumsraten.

Deswegen ist aus meiner Sicht, gerade bei Softwareunternehmen, Data Drivenness ein ganz ganz großer Schlüssel für den langfristigen Erfolg.

Michael EmaschowPapershift CEO

Ein Beispiel unter den Großkonzernen ist die Lufthansa Group: Dank konsequenter Data-Driven-Decision-Making-Kultur konnte der Konzern seine Effizienz um satte 30 Prozent steigern. Und ein solches Potenzial für nachhaltige Optimierung haben nahezu alle Unternehmen.

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Data Driven Decision Making unter dem Weihnachtsbaum

Bei Papershift begann die unternehmenskulturelle Geschichte des Data Driven Decision Making mit einem frommen Wunsch zu Weihnachten. Damals kündigte Michael an: „Ich wünsche mir zu Weihnachten, dass wir data-driven Entscheidungen treffen.“ Vom Nullpunkt aus startete Papershift damit ohne Dashboard in kleinen Schritten in eine von datengetriebenen Entscheidungen forcierten Entwicklung.

Hilfreich bei der Transformation war an dieser Stelle Michaels Hang dazu, mit Zahlen zu jonglieren und Ursache-Wirkungs-Beziehungen in den Geschäftszahlen zu analysieren. Mit dem Wachstum des Teams stellte sich allerdings heraus, dass der heutige CEO einer der wenigen im Team war, der sich jeden Tag die Frage stellte: „Wo ist denn jetzt hier ein Schräubchen, an dem wir drehen können?“

Aus Mangel an zufriedenstellenden Strategien zur Umsetzung wurde Michael schließlich selbst in Sachen Strategieentwicklung kreativ. Einer der ersten Schritte war das Aufhängen von Bildschirmen im gesamten Unternehmen, die jeweils die aktuellsten Kennzahlen präsentierten. Die tägliche Konfrontation mit den Zahlen sollte den Wandel in Sachen Entscheidungsfindung bringen.

Aber auch hier hatte Michael die Rechnung ohne den Wirt gemacht: „Man hat’s zwar angeschaut, aber eigentlich hat man es nicht richtig verstanden.“ Damit steckte Papershift im gleichen Dilemma wie die meisten Unternehmen: Wie kann eine DDDM-Kultur etabliert werden, wenn nicht durch die Dauerpräsenz von Kennzahlen? Es muss mehr geben als das. An dieser Stelle setzte ein Umdenken ein, das den Transformationsprozess und den Erfolg von Papershift bis heute bestimmt.

Mehr zur Papershift Expert Series
Die Expert Series ist Papershifts exklusives Talkformat – Experteninterviews, Insights, Tipps & Tricks, B2B Infotainment in höchster Qualität!

Wir befinden uns im regelmäßigen Austausch mit Experten aus den Themenbereichen Human Resources, Unternehmensführung und Digitalisierung und lassen Euch an den Erkenntnissen teilhaben. Die Papershift Expert Series wird auf YouTube wie auch als Podcast auf SpotifyGoogle Podcast und Apple Podcast veröffentlicht.

Du hast Feedback, Fragen oder möchtest gerne einmal selbst Teil der Papershift Expert Series sein? Wir freuen uns über Deine Nachricht per E-Mail an [email protected]

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Verfasst von Sandy Lanuschny

Den Mehrwert von Papershift stets im Blick, versorgt Euch Sandy mit spannenden Beiträgen zu den Themen Dienstplanung und Zeiterfassung.