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Vier-Tage-Woche in britischer Verwaltung vor dem Aus
Die britische Regierung hat das Ende der Vier-Tage-Woche in einer englischen Gemeinde angeordnet. Dort testet man derzeit das Arbeitszeitmodell und hat gute Erfahrungen damit gemacht.
Die Entwicklung der Arbeitszeit wir derzeit in vielen Ländern von der Diskussion um die Vier-Tage-Woche geprägt. Nicht nur verschiedene Unternehmen in Großbritannien testen derzeit das Arbeitszeitmodell. Auch in der Verwaltung wird die Vier-Tage-Woche erprobt. Doch damit ist voraussichtlich bald Schluss: Die britische Regierung hat angeordnet, das einzige laufende Experiment in einer öffentlichen Behörde sofort zu beenden. Offiziell wird dies mit der Sorge bezüglich möglicher Auswirkungen des Versuchs auf die Bedürfnisse der Steuerzahler begründet in einer Zeit, in der „Anfragen abgearbeitet, Fragen beantwortet und die Effizienz erhöht werden sollten“.
- Dienstpläne erstellen
- Arbeitszeiten erfassen
- Urlaub planen
- Lohnabrechnungen erstellen
- Arbeitsdaten analysieren
Der Abbau von bis zu 20 Prozent der Kapazitäten für diese Dinge sei für eine Verwaltung nicht akzeptabel, die versuche, einen Mehrwert für die Steuerzahler und die Anwohner zu schaffen. Wenn sich bestimmte Unternehmen dafür entscheiden würden, die Vier-Tage-Woche mit ihrem eigenen Kapital und ihren eigenen Kapazitäten durchzuführen, sei das ihre Sache. Lokale Regierungsbehörden sollten davon Abstand nehmen.
Versuch sollte eigentlich bis 2024 laufen
Eigentlich sollte der Versuch bis zum Jahr 2024 laufen. Einbezogen sind rund 450 Büromitarbeiter im in Cambourne. Der Bezirk South Cambridgeshire, der von den Liberaldemokraten regiert wird, ist der erste Bezirk in Großbritannien, der die Vier-Tage-Woche testet. Die Distriktleiterin Bridget Smith erklärte, die Leistungen seien weiterhin erbracht worden. Sie sei von der Anweisung aus London überrascht worden. Sie wolle sich bald mit den zuständigen Ministern treffen, um die Angelegenheit zu diskutieren.
Gute Erfahrungen mit der Vier-Tage-Woche gemacht
Smith teilte mit, es gebe inzwischen klare Beweise von unabhängigen Stellen, dass die erbrachten Leistungen innerhalb der ersten drei Monate des Versuchs gehalten und in manchen Fällen sogar gesteigert werden konnten. Zudem habe man vier unbefristete Stellen besetzen können, was zuvor nicht möglich gewesen sei. Dadurch habe man die jährlichen Kosten um 300.000 Britische Pfund senken können. Die Suche nach neuen Mitarbeitern habe sich positiv entwickelt. Das gelte sowohl hinsichtlich der Qualität als auch bezüglich der Anzahl der Bewerber.
Aus der Initiative „4-Day Week“ gab es ebenfalls Kritik am angeordneten Ende des Versuchs. Dies laufe allen Beweisen zuwider, die zeigen, dass die Vier-Tage-Woche ein großer Erfolg in der Bezirksregierung gewesen sei. Die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich werde bereits im privaten Sektor eingeführt. Es sei also nur gerecht, auch den öffentlichen Dienst einzubeziehen.