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Ver.di fordert bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV
Bei den aktuellen Warnstreiks im ÖPNV geht es zwar auch um eine bessere Bezahlung, aber vor allem um bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter.
Aktuell sind viele Menschen von den Warnstreiks betroffen. Die Gewerkschaft ver.di hatte in 15 von 16 Bundesländern dazu aufgerufen. Lediglich in Bayern gibt es keine Warnstreiks.
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Forderungen je nach Bundesland unterschiedlich
Die Forderungen unterscheiden sich je nach Bundesland. In den meisten Bundesländern geht es um eine bessere Bezahlung. In Sachsen-Anhalt werden zum Beispiel 550 Euro pro Monat zusätzlich gefordert, in Thüringen 650 Euro pro Monat. In Sachsen dagegen, wo die ÖPNV-Mitarbeiter vom Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst profitieren, steigen die Löhne und Gehälter zum März ohnehin. Hier fordert die Gewerkschaft die Einführung von Zeitzuschlägen für Samstagsarbeit, einen höheren Urlaubsanspruch und Überstundenzuschläge.
Bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) fordert ver.di außerdem längere Wendezeiten sowie Urlaubszeiten und zusätzliche Urlaubstage. Die Wendezeit ist die Zeitspanne, die zwischen dem Ankommen eines Busses oder einer Bahn an einer Endstation und dem Beginn der Rückfahrt vergeht. Diese Zeiten können vom Personal als Pause genutzt werden, um zum Beispiel die Toilette aufzusuchen oder etwas zu essen. Sind die Wendezeiten aufgrund zu knapp kalkulierter Fahrpläne zu kurz, wird dem Personal diese Möglichkeit genommen.
Zu den Forderungen von ver.di gehört auch eine Absenkung der Wochenarbeitszeit. So fordert die Gewerkschaft zum Beispiel in Baden-Württemberg eine schrittweise Reduzierung von 39 auf 35 Stunden pro Woche. Ähnliche Ansprüche vertreten auch die Lokführergewerkschaft GDL sowie die IG Metall.
Wie können Jobs im ÖPNV attraktiver werden?
Ganz allgemein gehe es laut der stellvertretenden ver.di-Bundesvorsitzenden Christine Behle um eine Entlastung der ÖPNV-Mitarbeiter. Mithilfe besserer Arbeitsbedingungen solle dem Personalmangel in den Betrieben begegnet werden. Hier hätten die Arbeitgeber in den vergangenen Jahren viel versäumt. Ver.di verweist auf etwa 4.000 bis 6.000 Mitarbeiter, die jährlich aus dem ÖPNV ausscheiden, wobei eine Nachbesetzung der Stellen nur mit größter Mühe gelinge.
Die Arbeitgeber entgegnen, dass eine Absenkung der Arbeitszeiten den ohnehin schon bestehenden Personalmangel weiter verschärfe. Der Arbeitsmarkt biete nicht genügend Arbeitskräfte für den Fahrdienst. Das alles bedeute eine Gefahr für die Verkehrswende.