Inhalt
- Test der Vier-Tage-Woche in Großbritannien wird von den meisten Unternehmen als Erfolg gewertet
- 100 Prozent Zustimmung zu positiven oder sehr positiven Auswirkungen der Vier-Tage-Woche
- Begleitende Maßnahmen, um die Vier-Tage-Woche zu unterstützen
- Vier-Tage-Woche unter Bedingungen wird kritisch bewertet
- Wie die Mitarbeiter ihren zusätzlichen freien Tag nutzen
- Vier-Tage-Woche auch in Deutschland ein aktuelles Thema
Test der Vier-Tage-Woche in Großbritannien wird von den meisten Unternehmen als Erfolg gewertet
Nach dem Test der Vier-Tage-Woche in Großbritannien mit 61 Unternehmen wollen viele der Teilnehmer am Arbeitszeitmodell festhalten. Es wird von nachhaltigen positiven Auswirkungen berichtet.
In einem der weltweit größten Pilotprojekte hatten 61 britische Unternehmen im Jahr 2022 die Vier-Tage-Woche für ihre Beschäftigten getestet. Jetzt, fast zwei Jahre danach, zeigt sich ein Großteil der Unternehmen nach wie vor von diesem Arbeitszeitmodell überzeugt. Wie die Autoren der Studie schreiben, bestätigten 54 der 61 Unternehmen ein Jahr später, dass sie noch immer auf Basis einer Vier-Tage-Woche arbeiten. Das entspricht 89 Prozent der teilnehmenden Unternehmen. 31 der 61 Unternehmen haben die Vier-Tage-Woche sogar dauerhaft als Arbeitszeitmodell etabliert.
- Dienstpläne erstellen
- Schichtmodelle abbilden
- Mitarbeiter in die Planung integrieren
- Dienstplan automatisch befüllen
Die teilnehmenden Unternehmen der ersten Studie wurden zu einer Folgestudie eingeladen. Fast die Hälfte der ursprünglichen Teilnehmer (28) waren dazu bereit und gaben Rückmeldung zum Arbeitsmodell, zu den langfristigen Auswirkungen und dazu, wie es sich langfristig nutzen lässt.
100 Prozent Zustimmung zu positiven oder sehr positiven Auswirkungen der Vier-Tage-Woche
100 Prozent der befragten Führungskräfte und CEOs gaben an, dass die Vier-Tage-Woche “positive” oder “sehr positive” Auswirkungen gehabt hätte. 82 Prozent der Unternehmen berichteten von positiven Effekten auf das Befinden der Beschäftigten. 50 Prozent erklärten, es habe positive Auswirkungen auf die Fluktuation gegeben. Immerhin 32 Prozent sahen eine begünstigende Wirkung auf das Recruiting.
In einer zusätzlichen Folgestudie, an der sich 47 der 61 Unternehmen aus der ersten Studie beteiligten, zeigten sich positive Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit, auf die Work-Life-Balance sowie auf die generelle Zufriedenheit der Beschäftigten. Es gab außerdem einen Rückgang von Burnout-Fällen. Gleichzeitig habe sich die Arbeitsintensität reduziert, während sich gleichzeitig die Zufriedenheit mit dem Job erhöht habe.
Begleitende Maßnahmen, um die Vier-Tage-Woche zu unterstützen
In Interviews seien viele verschiedene positive Initiativen und Strategien zutage getreten, welche die Unternehmen etabliert haben, um die Vier-Tage-Woche zu unterstützen. Dazu gehören zum Beispiel überarbeitete Meetingregeln, Anpassungen an der Kommunikation sowie die Priorisierung von Aufgaben.
Vier-Tage-Woche unter Bedingungen wird kritisch bewertet
Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Beschäftigten in Unternehmen, in denen ein zusätzlicher freier Tag nur mit Einschränkungen gewährt wurde, Bedenken gegenüber den Regelungen äußerten. Weniger klare Regelungen zur Vier-Tage-Woche schränken die Planungssicherheit der Beschäftigten ein.
Wie die Mitarbeiter ihren zusätzlichen freien Tag nutzen
Die Mitarbeiter nutzten den zusätzlichen freien Tag vor allem, um sich um die Familie und um Angehörige zu kümmern, für ihre Hobbys sowie zum Erledigen von Pflichten, um mehr freie Zeit am Wochenende zu haben.
Vier-Tage-Woche auch in Deutschland ein aktuelles Thema
Auch in Deutschland wird die Vier-Tage-Woche vielfach diskutiert. Vor allem von Arbeitnehmerseite und den Gewerkschaften wie zum Beispiel von der IG Metall vernimmt man Forderungen nach einem zusätzlichen freien Tag pro Woche. Vielen Mitarbeitern ist eine Vier-Tage-Woche wichtiger als eine Gehaltserhöhung.
Aus der Wirtschaft kommt dagegen Kritik. So hatte zum Beispiel Peter Adrian, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), sogar eine Ausweitung der Arbeitszeiten gefordert. Weniger zu arbeiten verschärfe dagegen den Fachkräftemangel.
Dabei muss eine Vier-Tage-Woche nicht mit einer Verkürzung der Wochenarbeitszeit einhergehen. Es gibt auch Arbeitszeitmodelle, bei denen die Arbeitszeit des entfallenden Arbeitstags auf die verbleibenden Arbeitstage verteilt wird.
Sehr wahrscheinlich eignet sich die Vier-Tage-Woche als Arbeitszeitmodell nicht für jede Branche und jedes Unternehmen. Es gibt aber sicherlich zahlreiche Anwendungsfälle, in denen eine Vier-Tage-Woche praktikabel ist. Welche das sind, müssen die Unternehmen im Einzelfall in Abstimmung mit ihren Beschäftigten entscheiden.