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Teilzeitquote in Deutschland erreicht einen neuen Höchstwert
Mit 39,2 Prozent hat die Teilzeitquote in Deutschland einen neuen Höchstwert erreicht. Der bisherige Spitzenwert aus dem vorherigen Quartal wurde nochmals übertroffen. Die durchschnittliche Arbeitszeit von Teilzeitkräften ist ebenfalls leicht gestiegen.
Teilzeitarbeit wird in Deutschland immer mehr zur Regel denn zur Ausnahme. Nach aktuellen Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat die Teilzeitquote in Deutschland im dritten Quartal mit 39,2 Prozent einen neuen Spitzenwert erreicht. Im Vorjahresquartal hatte der Wert noch 0,3 Prozentpunkte niedriger gelegen und betrug 38,9 Prozent. Dabei ist die Anzahl der Teilzeitkräfte insgesamt angestiegen, und zwar von 16,26 Millionen im dritten Quartal 2022 auf 16,52 Millionen im dritten Quartal 2023. Das entspricht einem Zuwachs von 1,6 Prozent. Zum Vergleich: Die Anzahl der Vollzeitbeschäftigten ist im selben Zeitraum nur um 0,3 Prozent angestiegen.
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Wochenarbeitszeit von Teilzeitkräften ist leicht angestiegen
Die pro Teilzeitkraft in einem Quartal geleistete Arbeitszeit im Jahresvergleich gesunken, und zwar von 196,2 auf 195,6 Stunden im dritten Quartal 2023. Das entspricht einem Rückgang von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Dagegen ist die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von Teilzeitkräften von 18,22 auf 18,30 Stunden angestiegen. Bei der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von Vollzeitkräften gab es dagegen keine Veränderung: Sie betrug im dritten Quartal wie auch im Vorjahresquartal 38,32 Stunden.
Die insgesamt pro Quartal von Teilzeitbeschäftigten geleistete Arbeitszeit (Arbeitsvolumen) ist leicht angestiegen. Lag der Wert im dritten Quartal 2022 noch bei 3,19 Milliarden Stunden, betrug er im dritten Quartal 2023 3,23 Milliarden Stunden. Das entspricht einem Anstieg von 1,3 Prozent. Bei Vollzeitkräften gab es dagegen einen leichten Rückgang um 0,3 Prozent von 10,43 Milliarden auf 10,40 Milliarden. Das gesamte Arbeitsvolumen ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert, liegt aber noch leicht unter dem Vor-Corona-Niveau.
Rückgang bei bezahlten und unbezahlten Überstunden
Die Anzahl bezahlter Überstunden ist im selben Zeitraum ebenfalls gesunken – von 159,8 Millionen auf 146,6 Millionen. Das entspricht einem Rückgang von 3,8 auf 3,5 bezahlten Überstunden pro Arbeitnehmer. Und auch bei den unbezahlten Überstunden gab es einen Rückgang. Die Zahl sank von 202,6 Millionen auf 189,7 Millionen. Pro Arbeitnehmer entspricht das einem Rückgang von 4,8 auf 4,5 unbezahlten Überstunden.
Mehr Beschäftigte
Die gesamte Anzahl der Beschäftigten ist im Jahresvergleich gestiegen, und zwar von 41,6 Millionen im dritten Quartal 2022 auf 42,2 Millionen im dritten Quartal 2023. Das entspricht einem Anstieg von 0,8 Prozent.
Bewertung
Insgesamt zeigen die Zahlen ein angesichts der herrschenden wirtschaftlichen Probleme und Risiken ein recht stabiles Bild. Von einem Einbruch kann keineswegs die Rede sein. Für die weitere Entwicklung wird vieles davon abhängen, wie sich die derzeitigen Hemmnisse, allen voran geopolitische Krisen, Inflation und die Herausforderungen im Staatshaushalt, lösen lassen. Nicht zu vergessen ist der angesichts des Klimawandels notwendige Strukturwandel.