Inhalt
- Tatsächliche und als ideal angesehene Arbeitszeit bei Müttern liegen weit auseinander
- Frauen und Männer haben ähnliche Vorstellungen der idealen Arbeitszeit
- Ideale Arbeitszeit von Frauen wird in Ostdeutschland höher angesetzt
- Unterschiede zwischen als ideal angesehener und tatsächlicher Arbeitszeit
- Ausweitung der Arbeitszeit von Frauen könnte sich positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken
Tatsächliche und als ideal angesehene Arbeitszeit bei Müttern liegen weit auseinander
Mütter sollten laut einer Umfrage mehr Stunden pro Woche arbeiten, als dies aktuell tatsächlich der Fall ist, Väter dafür weniger. Die Ausweitung der Arbeitszeiten von Müttern könnte dem Arbeitsmarkt zugutekommen.
Wenn eine Familie gegründet wird und kleine Kinder zu versorgen sind, dann sind es meist die Mütter, die ihre Arbeitszeit reduzieren, während die Väter ihr wöchentliches Stundenkontingent weitgehend beibehalten.
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Nicht verpassen!
Wenn es nach den Vorstellungen der Befragten in einer aktuellen Umfrage geht, wäre die Verteilung der Arbeitszeiten wesentlich gleichmäßiger, als es aktuell der Fall ist. Im familiendemographischen Panel “FReDA” werden regelmäßig 18- bis 49-jährige Personen sowie deren Partnerinnen und Partner zu Themen wie Familienplanung, Lebenszufriedenheit, Wohlbefinden und Rollenvorstellungen befragt.
Nach Auffassung der Befragten liegt zum Beispiel die ideale Erwerbsarbeitszeit für Mütter eines 2-jährigen Kindes bei 21,1 Stunden pro Woche. Für Mütter eines vierjährigen Kindes sind es 26,6 Stunden pro Woche, bei einem achtjährigen Kind 30,2 Stunden und bei einem volljährigen Kind 36,6 Stunden pro Woche.
Ganz andere Zahlen wurden bei Männern genannt: Hier liegt die ideale Wochenarbeitszeit für Väter von 2-jährigen Kindern bei 34,5 Stunden und damit mehr als 13 Stunden über dem Wert für Frauen in der gleichen Situation. Für Väter von Kindern zwischen 8 und 18 Jahren wurde eine Wochenarbeitszeit von 38 bis 39 Stunden als ideal genannt. Auch hier gibt es eine große Diskrepanz zu den für Mütter genannten Werte, die allerdings mit zunehmendem Alter der Kinder abnimmt.
Frauen und Männer haben ähnliche Vorstellungen der idealen Arbeitszeit
An diesen Abweichungen zeigen sich die Geschlechterunterschiede bei den Arbeitszeitnormen deutlich. Interessanterweise gibt es zwischen Männern und Frauen kaum Abweichungen bei der Angabe der jeweils als ideal angesehen Arbeitszeiten. Unterschiede gibt es jedoch zwischen Ost- und Westdeutschland.
Ideale Arbeitszeit von Frauen wird in Ostdeutschland höher angesetzt
Befragte aus Ostdeutschland nannten für Mütter mit einem zweijährigen Kind eine deutlich höhere Ideal-Arbeitszeit (28,5 Stunden) als in Westdeutschland (19,4 Stunden). Auch das Bildungsniveau wirkt sich aus: Hoch gebildete Befragte haben eher egalitäre Vorstellungen über die Aufteilung von Erwerbsarbeit zwischen Männern und Frauen.
Unterschiede zwischen als ideal angesehener und tatsächlicher Arbeitszeit
Die tatsächlichen Arbeitszeiten von Müttern sind kürzer, als es von den Befragten als ideal angesehen wird. Der Unterschied ist bei Müttern von Kleinkindern noch recht gering und liegt bei nur 2,1 Stunden pro Woche. Bei Müttern von Vierjährigen beträgt die Differenz bereits 4,2 Stunden pro Woche. Wenn die Kinder acht Jahre oder älter sind, liegt die tatsächliche Arbeitszeit mehr als acht Stunden unter der als ideal betrachteten Arbeitszeit. Dagegen liegt die tatsächliche Arbeitszeit von Männern höher als die Idealvorstellung der Befragten – wenngleich die Differenz deutlich geringer ausfällt als bei den Frauen.
Ausweitung der Arbeitszeit von Frauen könnte sich positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken
Diese Zahlen zeigen, dass eine Ausweitung der Erwerbstätigkeit bei Frauen bei einer gleichzeitig geringeren Reduzierung bei den Männern Potentiale für den Arbeitsmarkt bietet. Um dies zu erreichen, wären allerdings einige Voraussetzungen zu erfüllen. Vor allem eine Verbesserung und Ausweitung der Kinderbetreuungsangebote, aber auch Anpassungen der Arbeitsmarktstrukturen und eine Änderung der individuellen Präferenzen wären dazu notwendig.