Inhalt
- So viel Bruttoverdienst ist für 2000 Euro Rente nötig
- Rentenformel beachten
- Rechenbeispiel für einen Rentner in Westdeutschland
- Rechenbeispiel für einen Rentner in Ostdeutschland
- Ein Entgeltpunkt entspricht einem durchschnittlichen Jahresverdienst
- Für 2.000 Euro Rente muss das Bruttoeinkommen über dem Durchschnitt liegen
- Viele Arbeitnehmer werden es nicht schaffen, auf 2.000 Euro Rente zu kommen
- Frühzeitig Gedanken über die Rente machen
So viel Bruttoverdienst ist für 2000 Euro Rente nötig
Wer im Alter eine Rente von 2.000 Euro beziehen möchte, muss in seinem Berufsleben überdurchschnittlich verdienen – und das über einen langen Zeitraum. Wie sich die Rente berechnet und wie hoch der Bruttoverdienst für eine auskömmliche Rente sein muss, zeigt dieser Beitrag.
Die Rente ist sicher – wie hoch die Rente sein wird, ist dagegen alles andere als klar. Viele Arbeitnehmer überschätzen das sie erwartende Ruhestandseinkommen und sind überrascht, wie wenig sie nach dem Berufsleben auf ihr Konto überwiesen bekommen.
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Dabei gilt eine Rente von 2.000 Euro schon als sehr hoch. Die durchschnittliche Rente beträgt für Männer in den alten Bundesländern gerade einmal 1.182 Euro, bei Frauen sind es nur 774 Euro. In den neuen Bundesländern kommen Männer auf eine durchschnittliche Altersrente von 1.123 Euro, bei Frauen sind es 1.058 Euro.
Laut Deutscher Rentenversicherung erhalten nur 16,1 Prozent der Männer und nur zwei Prozent der Frauen in Deutschland eine Rente von mehr als 1.800 Euro.
Rentenformel beachten
Wie hoch muss jetzt aber das monatliche Bruttoeinkommen sein, damit eine Rente von 2.000 Euro erzielt werden kann? Um diese Frage zu beantworten, muss man sich zunächst einmal die Rentenformel ansehen. Die Rente berechnet sich wie folgt:
Monatliche Rente = Summe der Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x aktueller Rentenwert in Euro x Rentenartfaktor
Die Zahl der gesammelten Entgeltpunkte berechnet sich aus dem Bruttoeinkommen und der Anzahl der gearbeiteten Jahre. Der Zugangsfaktor ist davon abhängig, wann ein Versicherter in Rente geht. Ist dies beim Erreichen der regulären Altersgrenze der Fall, so liegt dieser Wert bei 1,0. Bei früherem oder späteren Renteneintritt liegt der Wert entweder darunter oder darüber.
Der aktuelle Rentenwert bestimmt sich aus der Entwicklung der Bruttolöhne und -gehälter, dem Beitragssatz zur Rentenversicherung und aus demographischen Veränderungen. Die Rentenanpassungen werden gemäß der Rentenanpassungsformel berechnet. Aktuell beträgt der Rentenwert in Westdeutschland 36,02 Euro und 35,53 Euro in Ostdeutschland.
Der Rentenartfaktor bestimmt das Sicherungsziel der jeweiligen Rentenart im Verhältnis zur Altersrente. Bei Rentenarten mit Lohnersatzfunktion beträgt der Faktor 1,0. Bei Renten mit Unterhaltsfunktion ist der Wert kleiner als 1.
Rechenbeispiel für einen Rentner in Westdeutschland
Um eine monatliche Altersrente von 2.000 Euro zu erreichen, müsste ein Bürger in Westdeutschland also im Lauf seiner Tätigkeit 55,53 Rentenpunkte sammeln:
2.000 Euro = 55,53 x 1 x 36,02 Euro x 1
Rechenbeispiel für einen Rentner in Ostdeutschland
Ein Bürger in Ostdeutschland bräuchte zum Erreichen einer Altersrente von 2.000 Euro 56,29 Rentenpunkte:
2.000 Euro = 56,29 x 1 x 35,53 Euro x 1
Ein Entgeltpunkt entspricht einem durchschnittlichen Jahresverdienst
Um einen Entgeltpunkt zu verdienen, muss der Verdienst in einem Jahr exakt dem Durchschnittsverdienst entsprechen. Dieser liegt derzeit bei 41.541 Euro im Jahr. Das entspricht 3.462 Euro pro Monat bei 12 Monatsgehältern bzw. 12 Monatslöhnen. Liegt der Verdienst darüber, gibt es mehr als einen Entgeltpunkt. Entsprechend weniger Entgeltpunkte gibt es bei niedrigeren Einkommen.
Für 2.000 Euro monatliche Altersrente müsste ein Arbeitnehmer also etwa 56 Jahre lang diesen Durchschnittsverdienst erzielen – eine Zeitspanne, die nur die wenigsten erreichen dürften.
Für 2.000 Euro Rente muss das Bruttoeinkommen über dem Durchschnitt liegen
Bei einer realistischen Anzahl von 40 Beitragsjahren müssten also pro Jahr 1,4 Rentenpunkte gesammelt werden. Dazu müsste der durchschnittliche Verdienst pro Jahr das 1,4fache des Durchschnitts in Deutschland betragen. Das wären 58.157 Euro pro Jahr oder 4846 Euro im Monat.
Viele Arbeitnehmer werden es nicht schaffen, auf 2.000 Euro Rente zu kommen
Weil aber die Einkommen vieler Arbeitnehmer in Deutschland weit unterhalb des Durchschnitts liegen, werden sie es nicht schaffen, auf eine Rente von 2.000 Euro zu kommen. Das gilt insbesondere für Arbeitnehmer in prekären Beschäftigungsverhältnissen. Problematisch sind in dieser Hinsicht auch unterbrochene Erwerbsbiographien, wie sie zum Beispiel durch die Erziehung von Kindern entstehen und von der noch immer überwiegend Frauen betroffen sind. Sie haben es daher noch immer besonders schwer, eine auskömmliche Altersrente zu erarbeiten.
Arbeitnehmer mit einem geringeren Einkommen haben seit dem 1. Januar 2021 Anspruch auf einen Grundrentenzuschlag. Dieser stellt keine eigenständige Leistung dar, sondern wird zur Rente hinzuaddiert. Ob und in welcher Höhe ein Anspruch auf Grundrentenzuschlag besteht, kann mithilfe eines Onlinerechners bestimmt werden
Frühzeitig Gedanken über die Rente machen
Daher ist es wichtig, sich frühzeitig mit dem Thema Rente zu beschäftigen und sich klarzumachen, wie sich die Berechnung der Arbeitszeit, die erzielten Löhne und Gehälter und mögliche Auszeiten vom Beruf auf das Einkommen im Alter auswirken. Ergänzungen wie eine betriebliche Altersvorsorge können dazu beitragen, finanzielle Lücken im Alter zu schließen. Auch das Führen eines Lebensarbeitszeitkontos kann sinnvoll sein: Damit ist es zum Beispiel möglich, in frühen Jahren Arbeitsguthaben anzusammeln, welches es ermöglicht, bei voller Rente früher in den Ruhestand zu wechseln.
Zur Orientierung versendet die Deutsche Rentenversicherung einmal jährlich an alle Bürger einen Zwischenstand ihrer erwirtschafteten und zu erwartenden Rentenansprüche.