Rückstand bei der Digitalisierung: Deutschland muss dringend aufholen

Die letzten Jahre waren in Deutschland von Krisen geprägt. Die deutsche Industrie schwächelt, IT-Experten und Fachkräfte in allen Branchen werden händeringend gesucht. Hinzu kommt der mangelnde Fortschritt bei der Digitalisierung.
Rückstand bei der Digitalisierung

© Mia / Adobe Stock

Rückstand bei der Digitalisierung: Deutschland muss dringend aufholen

Die letzten Jahre waren in Deutschland von Krisen geprägt. Die deutsche Industrie schwächelt, IT-Experten und Fachkräfte in allen Branchen werden händeringend gesucht. Hinzu kommt der Rückstand bei der Digitalisierung.

Die Digitalisierung bietet enormes Potential in allen Bereichen der Wirtschaft, Gesundheit und Verwaltung. Sie vereinfacht und beschleunigt viele Prozesse, schafft Arbeitsplätze.

Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland beim Digitalisierungsfortschritt schlecht ab, denn an der Umsetzung hapert es. Jetzt schlagen Forscher und Führungskräfte Alarm: wenn Deutschland nicht endlich in die Gänge kommt und die Politik etwas unternimmt, lässt sich der stetig größer werdende Rückstand bei der Digitalisierung immer schwerer aufholen.

Digitale Zukunft: Wie schlimm steht es um Deutschland?

Deutschland hängt in digitalen Zukunftstechnologien flächendeckend hinterher. Während im internationalen Vergleich viele Länder zum Beispiel ihre Behördengänge bereits digital anbieten, ist das hierzulande nur sehr eingeschränkt möglich – und das ist nur ein Beispiel.

Bundesländer, aber auch Städte und Gemeinden unterscheiden sich oft stark in ihren digitalen Angeboten. Online einen Termin im Rathaus buchen, die Wohnadresse beim Einwohnermeldeamt ändern lassen, ein Auto anmelden – in weiten Teilen Deutschlands ist selbst eine Terminbuchung nur telefonisch möglich, da die digitalen Angebote fehlen. Die meisten Behördengänge erfolgen weiterhin persönlich vor Ort.

Doch selbst abseits der Behörden ist Digitalisierung oft ein gefürchtetes Fremdwort. Das Gesundheitswesen hat erst kürzlich das Elektronische Rezept eingeführt – nach einem steinigen Weg vom Konzept bis zur Durchsetzung. Dabei arbeiten gerade viele kleine Arztpraxen noch immer mit Papierakten. Untersuchungsergebnisse, Arztberichte und Überweisungen vergeben Arztpraxen und Krankenhäuser in der Regel in Papierform. Hinzu kommt, dass gerade ältere Patienten gar nicht wissen, wie sie mit digitalen Berichten oder Rezepten umgehen müssen, da ihnen hier die Aufklärung und die einfache Umsetzbarkeit fehlt.

Nicht anders sieht es in vielen kleineren Unternehmen aus. Dort werden die Schichtpläne häufig noch manuell erstellt, was sehr zeitintensiv und aufwändig ist. Kurzfristige Planänderungen können schlecht oder gar nicht berücksichtigt werden, da die Änderung der Schichtpläne sehr viel Zeit durch aufwendige Planungsarbeit in Anspruch nimmt. Auch die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Abteilungen findet im besten Fall schon per Mail statt, Cloud-Dienste sind hingegen eher in größeren Unternehmen anzutreffen. Selbst der klassische, von Hand geschriebene Stundenzettel hat in vielen Betrieben noch nicht ausgedient.

Zu guter Letzt betrifft es auch die Schulen: dort fehlen nicht nur gute Lehrkräfte, sondern vor allem IT-Experten, um die künftigen Generationen optimal zu fördern. Digital Natives, also Menschen, die sich in der digitalen Welt auskennen und diese zu nutzen wissen, müssen entstehen, sich entwickeln können und gefördert werden. Hierfür fehlt gerade öffentlichen Schulen das Budget, um überhaupt die notwendige technische Ausstattung anschaffen zu können.

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Digitalreport 2023: So kann es nicht weitergehen!

Der Digitalreport 2023 des European Center for Digital Competitiveness bescheinigt Deutschland einen signifikanten Nachholbedarf in der digitalen Wettbewerbsfähigkeit. Der Stand der Digitalisierung ist in allen Bereichen ausbaufähig. Die Gründe, Daten und Fakten des Rückstands zeigt die Umfrage deutlich auf. Dabei legt der Digitalreport die Sicht der Bevölkerung aller sozialen Schichten in Deutschland dar und zeichnet so ein umfassendes, repräsentatives Bild.

In den letzten Jahren ist die Vielfalt der Nutzung digitaler Technologien stark gewachsen. KI-generierte Chatbots wie ChatGPT, smarte Geräte, die Möglichkeit, Cloud Ressourcen zu nutzen – der digitale Markt greift um sich.

Trotz der unzähligen innovativen Lösungen werden viele davon in den Unternehmen gar nicht angegangen oder nur halbherzig umgesetzt. Die Mehrheit der Befragten der Studie ist sich einig, dass die Digitalisierung eine große oder sehr große Rolle für Deutschlands Zukunft spielt.

Interessant ist die Frage an die Teilnehmer der Studie, wen sie persönlich in der Pflicht sehen, die Digitalisierung voranzutreiben. 74 Prozent der Befragten sehen hier hauptsächlich die Politik in Zugzwang, 67 Prozent zusätzlich die Wirtschaft. Aber genauso der einzelne Bürger ist gefragt sowie die Wissenschaft. Beiden Positionen schreiben 19 Prozent eine Mitverantwortlichkeit zur Durchsetzung digitaler Technologien zu.

Das Problem von Grund auf angehen

Führungskräfte und die Herausgeber des Digitalreports 2023 stellen fest: es hapert an allen Ecken und Enden. Nicht nur die öffentliche Verwaltung muss dringend aufholen, ebenso die Wirtschaft und das Gesundheitswesen. Die Politik kann hier zwar eingreifen und Vorgaben erstellen, für die Umsetzung sind jedoch auch alle Unternehmen und die Bürger selbst gefragt.

Ein Ziel müsste laut den Herausgebern des Digitalreports daher sein, Anreize zu schaffen, um die Digitalisierung direkt in der Gesellschaft voranzutreiben, auch unabhängig von der Politik. Vielen Führungskräften fehlt es beispielsweise schon an Know-how, wie digitale Maßnahmen im eigenen Unternehmen umgesetzt und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen können. Hier könne die Wirtschaft selbst aktiv werden, um einen Fortschritt in der digitalen Zukunft zu erzielen.

Um den Führungskräften das Verständnis für die Notwendigkeit, das Basiswissen und die Möglichkeiten näher zu bringen, müssen allerdings auch die Wissensangebote durch IT-Experten erweitert werden. Bereits kleine Maßnahmen können dazu beitragen, das eigene Unternehmen digital voranzubringen.

Aber die Umfrage zeigt genauso ein anderes Bild: wie die Digitalisierung empfunden wird, ob als Fortschritt oder ob sie gefürchtet ist, hängt vom sozio-ökologischen Status ab. Weite Teile der unteren sozialen Bevölkerungsschicht sehen darin eher ein Risiko für ihre Zukunft. So fürchten sie etwa mehr um den Verlust von Arbeitsplätzen und empfinden Digitaliserungsmaßnahmen eher als hinderlich, als im Vergleich zur sozial höheren Bevölkerung.

Die Bürger, die einem mittleren oder hohen sozio-ökologischen Status zugeordnet wird, sehen die Digitalisierung eher als Sprungbrett und Zukunftstreiber und versprechen sich Arbeitserleichterung, eine bessere Kommunikation und reibungslose Prozesse im beruflichen Umfeld.

Umstellung auf digitale Technologien wagen

Wie kann das eigene Unternehmen von Digitalisierungsmaßnahmen profitieren und wie kann die Umstellung auf digitale Systeme erfolgen? Hier braucht es eine bedarfsorientierte Aufklärung und passende Lösungen. IT-Dienstleister wie Papershift bieten hier ihre Hilfe an, um beispielsweise die Schichtplanung auf unkomplizierte Weise zu gestalten.

Um auf die dynamischen Gegebenheiten eines Betriebes einzugehen, ist ein individuell anpassbares System die Voraussetzung. Papershift ermöglicht es, App-gesteuert Schichtpläne zu erstellen, zu ändern und kurzfristig anzupassen. So kann direkt auf Krankmeldungen, Urlaubswünsche oder Schichtwechsel eingegangen werden, ohne den gesamten Plan aufwändig manuell neu auszuarbeiten.

Auf diese Weise können Unternehmen ihre Personalplanung leichter, schneller und flexibler abwickeln. Auch Zeiterfassung und Lohnabrechnungen können über Papershift erfolgen. Das spart insgesamt nicht nur viel Papier, sondern ebenso Stunden intensiver Arbeit. Der Dienstplan zum Beispiel ist innerhalb weniger Minuten erledigt.

Möglichkeiten wie diese erleichtern die Digitalisierung im Gesundheitswesen, in der Wirtschaft, an Schulen und in der Industrie deutlich.

Wie sicher sind digitale Zukunftstechnologien?

Ein großes Thema, welches in Zusammenhang mit Digitalisierung fällt, ist die Sicherheit der Daten, die online über Cloud-Netzwerke geteilt werden. Der Digitalreport zeichnet ein eindrückliches Bild: gerade die unteren sozialen Schichten fürchten um ihre sensiblen Daten und befürchten eine völlige Überwachung.

Tatsächlich besteht durchaus ein Risiko des Diebstahls von Daten, allerdings weitaus geringer, als von vielen befürchtet. Die Anbieter von Cloud-Diensten und sämtlichen Programmen und Apps, die sensible Daten austauschen, versenden und verarbeiten, müssen hohe Sicherheitsstandards einhalten.

Digitales Ökosystem: Was ist das?

Die Digitalisierung ist in vollem Gange und die Möglichkeiten werden täglich komplexer. So vielfältig wie digitale Technologien sind jedoch auch die Anforderungen der Verwaltung, Industrie, Gastronomie, von Kliniken, Arztpraxen und Schulen. Jede Branche hat ihre eigenen Hürden, die es zu bewältigen gilt, um den Rückstand bei der Digitalisierung aufzuholen.

Die Non-Profit-Organization Gaia X Federation Services arbeitet an einer sicheren, transparenten und DSGVO-konformen Art, um das Teilen und Bearbeiten von Daten noch mehr zu vereinfachen. Damit soll es jungen Start-ups und etablierten Unternehmen gelingen, sich untereinander zu vernetzen und zielgerichtet gemeinsam an digitalen Lösungen für die unterschiedlichsten Bereiche zu arbeiten.

Mit diesem Konzept und digitalen Angeboten wie Papershift ist es möglich, Digitalisierung bedarfsorientiert zu gestalten, indem die aufwändigsten Prozesse erheblich erleichtert werden.

Der Digitalreport 2023: niederschmetternde Ergebnisse und eindringliche Aufrufe

Obwohl das Urteil zum Stand der Digitalisierung und dem enormen Nachholbedarf ernüchternd ausfällt, kann der Rückstand bei der Digitalisierung noch aufgeholt werden. Dafür sind jedoch unmittelbar konsequente Maßnahmen nötig, die von Seiten der Bundesregierung angestoßen und ebenso von der Wirtschaft, dem Gesundheitswesen und jedem einzelnen Bürger umgesetzt werden müssen.

Am Ende der Studie sprechen die durchführenden Professoren Prof. Dr. Renate Köcher, Prof. Dr. Philip Meissner und Prof. Dr. Klaus Schweinsberg Empfehlungen für das Vorantreiben der Digitalisierung aus. Sie empfehlen eine intensive Förderung seitens der Politik, die etwa Schulungen für Verwaltungskräfte, das Umsetzen digitaler Behördengänge und Verwaltungsakte umfasst. Sie fordern weiterhin, dass Schulen, Krankenhäuser und die Industrie stärker aufgeklärt und gefördert werden.

Einzelne Unternehmen sollten sich IT-Experten zu Rate ziehen und ihre Arbeitsprozesse, insbesondere in der Verwaltung, auf den Prüfstand stellen. In den meisten Unternehmen gibt es enormes Potenzial für digitale Lösungen.

Bundesregierung rüstet auf

Dass starker Nachholbedarf besteht, ist in der Politik längst angekommen. Oft scheitert es aber an den hohen bürokratischen Hürden und mangelnden IT-Experten. Fortschritt ist allerdings unumgänglich, denn nur durch die Digitalisierung und damit Vereinfachung aufwendiger Prozesse ist es möglich, den stetig wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.

Immerhin hat die Bundesregierung mit der Plattform Industrie 4.0 eine solide Basis geschaffen, um die Handhabung von Lieferketten digital abzuwickeln und damit deutlich zu vereinfachen. Es bleibt abzuwarten, wie Deutschland beim nächsten internationalen Vergleich bei der digitalen Wettbewerbsfähigkeit abschneidet.

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Verfasst von Niklas

Mit dem Fokus auf aktuelle Ereignisse und Studien liefert Euch Niklas Einblicke in die HR-Welt.