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New Work als Chance für Deskless Worker
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel der Zeit. So steigen auch die Ansprüche an New Work der Deskless Worker, jenen Angestellten, die etwa im Gesundheitswesen, in der Gastronomie und im Einzelhandel ihre Arbeit ohne eigenen Schreibtisch verrichten. Der aktuelle State of the Deskless Workforce Report 2022 zeigt, was die schreibtischlosen Angestellten von ihren Arbeitgebern erwarten.
Deskless Workforce verstehen
Neue Arbeitszeitmodelle, moderne Technologien und die Auswirkungen der Corona-Pandemie führen dazu, dass sich Beschäftigte weltweit nach Veränderungen ihres Arbeitsalltags sehnen. Das betrifft nicht nur die Büroangestellten in den Innenstädten, die sich im Rahmen der New Work-Bewegung Homeoffice oder ergonomische Schreibtischstühle wünschen.
Die Mehrheit der Beschäftigten weltweit arbeitet ohne Schreibtisch. Arbeitgeber müssen verstehen, wie sich ihre Situation von den Angestellten aus dem White Collar-Bereich unterscheidet, um die Employee Experience der schreibtischlosen Angestellten zu verbessern.
Die Unzufriedenheit der Schreibtischlosen
Seit die Corona-Pandemie über die Welt hereinbrach, haben die nicht am Schreibtisch arbeitenden Mitarbeiter viel erlebt – von der Arbeit in einer potenziell gefährlichen Umgebung bis hin zur Entlassung.
Ihre Bedürfnisse wurden in der Vergangenheit zu lange vernachlässigt. Ungesunde Schichtarbeit, veraltete oder fehlende technische Ausstattung und wenig Wertschätzung führen dazu, dass sich immer mehr Angestellte im Dienstleistungssektor auf die Suche nach einer alternativen Beschäftigung machen. Als Beispiel lässt sich hier der Wechsel in den Einzelhandel anführen.
Hohe Belastung durch Schichtarbeit
Angestellte ohne Schreibtisch haben häufig einen Schichtplan. Zu den Hauptursachen für Stress im Arbeitsleben gehören Schwierigkeiten bei der Zeitplanung. Geringe Flexibilität, Arbeitskräftemangel und ungesunde Arbeitsrhythmen führen zu Frustration und einer unausgewogenen Work-Life-Balance.
Die Studie zeigt, dass 42 Prozent der Deskless Workforce das Gefühl haben, ihr Privatleben leide unter der Schichtarbeit. 22 Prozent fühlen sich von ihrem Vorgesetzten schlecht behandelt, wenn sie keine zusätzliche Schicht übernehmen.
Zu wenig Wertschätzung für Deskless Workers
Frontline Worker haben besonders stark unter den Auswirkungen der Pandemie gelitten. Von den Deskless Worker des DACH-Marktes haben 45 Prozent über eine Kündigung nachgedacht, weil sie von ihren Vorgesetzten nicht ausreichend wertgeschätzt werden. 37 Prozent der Befragten haben den Eindruck, dass das Management sie nicht ernst nimmt.
Fehlende Aufstiegsmöglichkeiten
Arbeitskräfte im Dienstleistungssektor haben im Vergleich zu ihren Kollegen im Büro oftmals weniger Chancen, sich beruflich weiterzuentwickeln. 62 Prozent der befragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gaben an, keine Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung erhalten zu haben.
71 Prozent haben keine spezifischen Ziele mit ihrem Vorgesetzten vereinbart, um befördert zu werden. Dieser Mangel an Aufstiegsmöglichkeiten führt dazu, dass Deskless Worker in Betracht ziehen, ihren Job zu wechseln.
Veraltete Technologien – Das Schwarze Brett hat ausgedient
Deskless Workern wird der Arbeitsalltag durch das Fehlen digitaler Tools zusätzlich erschwert. Dies führt zu Ineffektivität und Kommunikationsproblemen. 28 Prozent der in der Studie befragten Deskless Workern sehen ihre Work-Life-Balance durch schlechte Verständigung mit dem Arbeitgeber und verspätete Freigabe von Schichtplänen beeinträchtigt.
Arbeitskräften ohne eigenen Schreibtisch fehlen moderne IT-Lösungen. Häufig teilen sich mehrere Personen ein einziges Gerät. Infolgedessen verlässt sich das Management nach wie vor auf veraltete Praktiken und hängt wichtige Informationen am Schwarzen Brett aus, anstatt sie per E-Mail zu versenden. Auch auf dem Gebiet der Zeiterfassung wird noch auf veraltete Methoden, wie Excel-Tabellen gesetzt.
- Dienstpläne erstellen
- Arbeitszeiten erfassen
- Urlaub planen
- Lohnabrechnungen erstellen
- Arbeitsdaten analysieren
Was New Work für Deskless Worker bedeutet
Angesichts der großen Kündigungswelle im Dienstleistungssektor im Zuge der Pandemie haben viele Unternehmen erkannt, dass sie ihr traditionelles Verständnis von Arbeit um die Grundsätze der New Work-Bewegung erweitern müssen.
Die Studie schlägt vor, die Interessen der Deskless Workers mithilfe eines Employee Experience Framework zu berücksichtigen. Dadurch soll ein Umfeld geschaffen werden, das Faktoren wie sinnvolle Arbeit, angemessene Bezahlung, Aufstiegsmöglichkeiten, Digital Workplace und Vertrauen beinhaltet.
Flexible Arbeitszeiten als zentraler Bestandteil von New Work
Für Deskless Worker ist es häufig deutlich schwieriger, private Angelegenheiten zu erledigen, die für die meisten Büroangestellten selbstverständlich sind. Die Arbeitskräfte im Dienstleistungsbereich suchen nach einer Beschäftigung, die ihnen mehr zeitliche Flexibilität bietet.
Konzepte der New Work-Bewegung wie Arbeitszeitflexibilisierung und Gruppenarbeit ermöglichen einen gewissen Grad an Selbstbestimmung und Flexibilität. Eine flexible Organisation der Arbeitszeiten in Bezug auf Dauer, Lage und Verteilung kann dazu beitragen, individuellen Bedürfnissen der Deskless Worker gerecht zu werden.
Mehr Wertschätzung für einen harten Arbeitsalltag
Deskless Worker stehen in der Regel in direktem Kontakt mit den Kunden. Das allein sollte bereits Grund genug sein, diese Mitarbeiter für ihre Arbeit anzuerkennen. Sie sind das Gesicht des Unternehmens nach außen.
Das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Community ist entscheidend für die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Zufriedene Mitarbeiter, die sich wertgeschätzt und gehört fühlen, tragen zum Aufbau einer positiven Unternehmenskultur bei. Dadurch handeln die Angestellten eher im Sinne der gemeinsamen Mission, Vision und Werte des Unternehmens.
Mentoring und Wachstum
Damit Deskless Workers ihren Kunden das beste Kundenerlebnis bieten können, müssen sie regelmäßig geschult und gefördert werden. Diejenigen Mitarbeiter, die sich beruflich weiterentwickeln wollen, müssen die Möglichkeit bekommen, dies auch zu tun, um sie langfristig an das Unternehmen zu binden.
Digitale Lösungen sind auch für the Deskless die Zukunft
Wesentlich für die Zufriedenheit der Deskless Workers sind die Aspekte der flexiblen Schichtplanung und effizienter Kommunikation. In beiden Bereichen können durch den Einsatz digitaler Tools mit geringem Aufwand erhebliche Verbesserungen der aktuellen Situation erreicht werden.
Die Personaleinsatzplanung kann durch ein cloud-basiertes Workforce Management diverser Saas-Anbieter vereinfacht werden. Es gibt den Deskless Workern mehr Kontrolle über ihre eigene Zeiteinteilung. Sie können Einfluss auf das Schichtsystem nehmen, indem sie digital Schichten annehmen, ablehnen oder mit anderen tauschen. Das Personal wird so effizient wie möglich eingesetzt und Engpässe können vorausschauend vermieden werden. Auf Seite der Mitarbeiter führt dies zu weniger Stress und mehr Wohlbefinden.
Die Bereitstellung von Collaboration Tools, IT-Lösungen und Office-Anwendungen für Deskless Workers führt zu einer besseren Einbindung der Angestellten in die Unternehmenskultur.
Mobile Technologien für bessere Kommunikation
Auch wenn Deskless Worker nicht über einen eigenen Arbeitsplatz verfügen, können sie von modernen Technologien profitieren. Besonders vorteilhaft ist hier die Bereitstellung von digitalen Lösungen, die für die mobile Nutzung geeignet sind. So kann ein Smartphone zu einem Digital Workplace werden.
IT-Lösungen mit einer möglichst einfachen Benutzeroberfläche für den mobilen Einsatz können die Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer deutlich verbessern und unter anderem für eine reibungslose Schichtplanung genutzt werden.
Aufstiegsmöglichkeiten und Karrierewege
Deskless Worker werden bei Veranstaltungen zur Weiterbildung in vielen Fällen nicht berücksichtigt. Viele Fortbildungsprogramme zielen auf wissensbasierte und büro-orientierte Berufe ab. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, Karrieremöglichkeiten für schreibtischlose Mitarbeiter durch Schulungen, Erfahrungsaustausch, kollegiales Lernen und Arbeitsaufgaben zu schaffen.
Digitale Zweiklassengesellschaft verhindern
Die fortschreitende Digitalisierung des Arbeitsplatzes hat bereits zahlreiche Wirtschaftszweige erreicht. Der Arbeitsalltag von Deskless Workern ist jedoch nach wie vor kaum vom Einsatz digitaler Tools geprägt.
Die Ideen der New Work-Bewegung, die auf Flexibilität und Selbstbestimmung setzen, können unter anderem durch den Einsatz moderner Technologien umgesetzt werden. Für eine große Gruppe der Büroangestellten ist dies bereits Realität geworden. Um eine digitale Zweiklassengesellschaft zwischen den Mitarbeitern im Büro und ihren schreibtischlosen Kollegen zu verhindern, ist es entscheidend, dass auch die Deskless Worker in den Digitalisierungsprozess einbezogen werden.
Dafür gibt es bereits eine Vielzahl an digitalen Lösungen zur Personalplanung, Kollaboration und sonstigen Office-Anwendungen. Im Zuge der Digitalisierung der Gesellschaft ist es an der Zeit, die Deskless Worker nicht länger zu ignorieren.
The Future of Work für Deskless Work
Schlagworte wie New Work und Future of Work sind in aller Munde – und zwar zu Recht, wie die Studie zeigt. Die Arbeitgeber stehen nun in der Verantwortung, auf die Anforderungen ihrer schreibtischlosen Angestellten zu reagieren und die notwendigen Veränderungen im Arbeitsalltag einzuführen. Nur so lassen sich Arbeitskräfte langfristig an das Unternehmen binden. Die Studie zeigt, dass 70 Prozent der Befragten glauben, dass sie gute Chancen haben, auf dem Arbeitsmarkt andere Jobs zu finden.
Im War for Talents haben die einstellenden Unternehmen größere Chancen, qualifiziertes Personal in der Gastronomie, im Einzelhandel, in der Logistik und im Gesundheitswesen zu finden, wenn sie sich von Anfang an auf die neue Situation einstellen.
Das Papershift Marktgeflüster ermöglicht Dir einen schnellen Einblick in die neuesten Erkenntnisse und Studien aus dem Marktgeschehen der Bereiche HR, Personal, Mitarbeiterentwicklung und Workforce Management.
Zusätzlich werfen wir regelmäßig einen Blick in die Branchen unserer Kunden wie beispielsweise Gastronomie, Einzelhandel oder dem Management von Arztpraxen. Seid gespannt!
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