Neues Fachkräfteeinwanderungsgesetz soll viele Erleichterungen schaffen

Die Bundesregierung hat den Entwurf für das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz vorgelegt. Damit sollen ausländische Fachkräfte zukünftig einfacher nach Deutschland kommen können.
Fachkräfteeinwanderungsgesetz

© hkama / Adobe Stock

Neues Fachkräfteeinwanderungsgesetz soll viele Erleichterungen schaffen

Die Bundesregierung hat den Entwurf für das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz vorgelegt. Damit sollen ausländische Fachkräfte zukünftig einfacher nach Deutschland kommen können.

In Deutschland herrscht Fachkräftemangel – zumindest in einigen Branchen. Besonders betroffen sind Gesundheit und Pflege, die Kinderbetreuung, die IT-Branche sowie verschiedene Produktions- und Dienstleistungsberufe. Im Jahr 2022 lag die Zahl der offenen Stellen in Deutschland bei 1,98 Millionen. Das ist der höchste je gemessene Wert.

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Weil viele Unternehmen dringend auf qualifizierte Arbeitskräfte angewiesen sind und diese auf dem heimischen Arbeitsmarkt oftmals nicht finden können, soll nun der Weg für ausländische Fachkräfte nach Deutschland erleichtert werden. Dazu hat die Bundesregierung jetzt ihren Entwurf für das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz vorgelegt. Laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser soll das Gesetz zur Sicherung des Wohlstands im Land beitragen. Bürokratische Hürden sollen abgebaut werden.

Neues Fachkräfteeinwanderungsgesetz sieht verschiedene Möglichkeiten zur Einwanderung vor

Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz sorgt für zusätzliche Möglichkeiten zur Einwanderung nach Deutschland, um dort einer Erwerbstätigkeit nachzugehen oder eine Ausbildung zu absolvieren. Ein in Deutschland erworbener oder anerkannter Abschluss bietet schon heute die Möglichkeit, als Fachkraft nach Deutschland zu kommen. Dazu gibt es zum Beispiel die Blaue Karte EU für Hochschulabsolventen aus Drittstaaten sowie die nationale Aufenthaltserlaubnis.

Das neue Gesetz sieht vor, dass Personen, die über einen solchen Abschluss verfügen, künftig jede Beschäftigung ausüben dürfen. Die Blaue Karte EU soll für einen größeren Kreis von Fachkräften mit Hochschulabschluss erreichbar sein. Außerdem soll es für Interessierte attraktiver werden, eine Berufsausbildung oder ein Studium in Deutschland zu absolvieren und auch im Land zu bleiben.

Berufsabschluss muss nicht mehr in Deutschland anerkannt sein

Wer über mindestens zwei Jahre Berufserfahrung und über einen im Herkunftsland staatlich anerkannten Berufsabschluss verfügt, kann ebenfalls einwandern. Das ist allerdings an zwei Bedingungen geknüpft: Erstens muss ein bisher noch nicht beziffertes Mindestgehalt bezahlt werden, und zweitens muss der Arbeitgeber tarifgebunden sein. Nicht mehr erforderlich wird es sein, dass der Berufsabschluss auch in Deutschland anerkannt ist. Dadurch sollen die nötige Bürokratie reduziert und kürzere Verfahren erzielt werden.

Chancenkarte zur Arbeitssuche mit Punktesystem

Ebenfalls neu ist die sogenannte Chancenkarte zur Arbeitssuche. Dabei kommt ein Punktesystem zur Anwendung, das mit Bewertungen in anderen Ländern wie zum Beispiel Neuseeland oder Australien vergleichbar ist. Bewertet werden die Qualifikation, Deutsch- und Englischkenntnisse, die Berufserfahrung, der Bezug zu Deutschland, das Alter sowie das Potential des begleitenden Ehe- oder Lebenspartners.

Die Chancenkarte soll zu deutlichen Erleichterungen bei der Arbeitsplatzsuche führen. Dazu trägt auch bei, dass bereits während der Arbeitsplatzsuche eine Beschäftigung im Umfang von bis zu 20 Stunden pro Woche erlaubt ist, ebenso eine Probebeschäftigung bei einem zukünftigen Arbeitgeber bis zu zwei Wochen.

Für Branchen mit besonders großem Bedarf an Fachkräften wird eine zusätzliche Möglichkeit geschaffen: Hier ist eine kontingentierte, kurzzeitige Beschäftigung unabhängig von der Qualifikation für bis zu acht Monate möglich. Auch hier ist Voraussetzung, dass der Arbeitgeber tarifgebunden ist. Es gilt vom ersten Tag der Beschäftigung Sozialversicherungspflicht.



Verfasst von Christian Kunz

Christian verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Projektmanagement, Produktmanagement sowie agiler Projektentwicklung, die er in verschiedenen Unternehmen erworben hat.