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Neue Kultur am Arbeitsplatz: 5 aktuelle HR-Trends
Unternehmen müssen sich und ihre Kultur ständig hinterfragen, um ihre Mitarbeiter halten und neue Mitarbeiter gewinnen zu können. Die HR kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Dazu ist es wichtig, die aktuellen HR-Trends zu kennen. Fünf dieser HR-Trends werden in diesem Beitrag vorgestellt.
Der Arbeitsmarkt befindet sich im Wandel, und das vor allem seit Beginn der Corona-Pandemie. Vieles hat sich in den letzten Jahren verändert. Arbeitgeber und Unternehmen müssen die sich ändernden Wünsche und Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter berücksichtigen, wenn sie im Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte bestehen wollen.
- Dienstpläne erstellen
- Arbeitszeiten erfassen
- Urlaub planen
- Lohnabrechnungen erstellen
- Arbeitsdaten analysieren
Dabei geht es um die komplette Bandbreite des Einflussbereichs der Human Resources (HR) vom Recruiting über das Halten von Mitarbeitern, das Setzen von Anreizen und vieles mehr. All das wird von der Unternehmenskultur und ihren Veränderungen beeinflusst.
Unternehmen, die den aktuellen Entwicklungen gerecht werden möchten, sollten jedoch keine sprunghaften Wechsel ihrer Unternehmenskultur anstreben, sondern versuchen, Schritt für Schritt in die gewünschte Richtung zu gehen. Die HR kann dazu einen wertvollen Beitrag leisten.
Nachfolgend sind fünf Trends für die Kultur am Arbeitsplatz beschrieben, die bei einem fließenden Wandel berücksichtigt werden sollten.
Nicht zu lange warten
Unternehmen, die den kontinuierlichen Wandel verfolgen und sich anpassen wollen, sollten damit so früh wie möglich beginnen. Dazu gehört der regelmäßige Austausch mit den Mitarbeitern, um mögliche Verbesserungen und Initiativen zu identifizieren.
Unternehmen, die sich gegenüber Veränderungen offen zeigen und flexibel sind, sind auch größeren Veränderungen der Umwelt gewachsen und können sich anpassen.
Verschieden Blickwinkel einbeziehen
Diversity Management, Gleichbehandlung und Inklusion sind nur drei Begriffe, die für einen möglichst vielschichtigen Blick eines Unternehmens auf seine Kultur stehen. Wenn es gelingt, die Meinungen, Wünsche und Vorstellungen möglichst vieler Mitarbeiter zu berücksichtigen und in den kulturellen Wandel einzubringen, wird das Unternehmen davon profitieren. Dabei gilt es, neben verschiedenen Altersgruppen auch möglichst alle Geschlechter, Kulturen und unterschiedliche Interessen angemessen zu berücksichtigen, so dass sie ihre Erfahrungen einbringen können.
Hilfreich können dabei ein Top-Down- sowie ein Bottom-Up-Ansatz sein, die parallel ablaufen. Wenn Angehörige des Top-Managements sowie auch des mittleren und höheren Managements mitziehen und das gegenseitige Lernen propagieren, wird es auch gelingen.
Die Meinungen, Erfahrungen und Wünsche der Mitarbeiter sind besonders wertvoll, weil sie Erkenntnisse aus der täglichen Arbeit liefern, die einen wesentlichen Bestandteil der Unternehmenskultur bilden. Unterstützung von oben sowie Ideen und Feedback von unten können sich so in idealer Weise miteinander verbinden.
Familienfreundliche Unternehmenskultur
Die Work-Life-Balance und die Berücksichtigung der Familie werden für Mitarbeiter immer wichtiger bei der Auswahl ihres Arbeitsplatzes. So gibt ein Großteil der Arbeitnehmer an, den Job für einen familienfreundlicheren Arbeitgeber wechseln zu wollen.
Weil sich viele Arbeitnehmer während der Corona-Pandemie mit einer neuen Arbeitssituation arrangiert haben und vermehrt von zu Hause arbeiten, ist es für Unternehmen wichtig zu verstehen, dass sie ihre Mitarbeiter nicht einfach wieder zurück ins Büro beordern können wie vor der Krise.
Stattdessen sollten Arbeitgeber familienfreundliche Vergünstigungen gewähren wie zum Beispiel
- Flexible Arbeitszeiten
- Die Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten
- Angebote für Kinder im Büro wie Spielgruppen
- Die Möglichkeit, das eigene Haustier mit ins Büro zu bringen
- Bessere Angebote für Abwesenheit wie zum Beispiel Elternzeit oder Sabbatical
Anreize überdenken
Incentives und Anreize, die vor Corona nach attraktiv gewesen sein mögen, sind es heute vielfach nicht mehr. So dürften zum Beispiel ein Kicker-Tisch, kostenloses Obst und Getränke oder ein Sportangebot im Büro für diejenigen nicht reizvoll sein, die gar nicht mehr ins Büro zurückkehren möchten.
Anreize sollten sich eher darauf konzentrieren, die Weiterentwicklung der Mitarbeiter zu unterstützen und ihnen zum Beispiel die Möglichkeit für Trainings und Angebote rund um ihr Wohlbefinden zu unterbreiten.
Dabei ist zu bedenken: Jedes Unternehmen ist anders. Welche Bedürfnisse die Mitarbeiter eines Unternehmens haben, sollte daher zuvor geprüft werden – zum Beispiel mithilfe einer Umfrage.
Mögliche Anreize, die aktuell von den Mitarbeitern geschätzt werden, sind zum Beispiel
- Vergünstigungen für Wellness- und Fitnessangebote, die den Mitarbeitern bei der Stressbewältigung helfen können
- Ein Katalog mit besonderen Boni wie Reisegutscheine, Geschenkkarten oder Erlebnisangebote
Diese Vergünstigungen sollten nicht nur für das Erreichen großer Ziele gewährt werden, sondern auch kleine Schritte und Erfolge sollten belohnt werden.
Um bestehende Mitarbeiter werben: Stay-Interviews
So genannte Stay-Interviews können dazu beitragen, dass Mitarbeiter im Unternehmen bleiben und sich nicht nach einem anderen Arbeitgeber umsehen. In Stay-Interviews könnten Fragen gestellt werden wie
- Was hält Dich hier im Unternehmen?
- Was würde Dich vom Unternehmen weglocken?
- Was motiviert Dich am meisten, zur Arbeit zu kommen?
- Was stört Dich an Deiner Arbeit?
- Wie können wir als Unternehmen Deine Arbeitserfahrungen verbessern?
Leider suchen viele Unternehmen erst dann im Zuge sogenannter Rentention-Maßnahmen das Gespräch mit dem Mitarbeiter, wenn dieser bereits gekündigt hat bzw. wenn sich eine Kündigung unmittelbar abzeichnet. Dann ist es aber in den meisten Fällen bereits zu spät.
Stay-Interviews können solchen Situationen vorbeugen und die Zufriedenheit und mit ihr den Verbleib der Mitarbeiter im Unternehmen verlängern.
Fazit
Der HR kommt naturgemäß beim Halten bestehender Mitarbeiter sowie beim Gewinnen neuer Kollegen eine wichtige Aufgabe zu. Wenn sich die HR bestehender Trends bewusst ist und die aktuellen Bedürfnisse der Arbeitnehmer kennt, kann sie auf eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Unternehmenskultur einwirken, die diesen Bedürfnissen entspricht.