Metallindustrie in Thüringen: Arbeitszeiten werden kürzer

Die Wochenarbeitszeiten in den neuen Bundesländern werden nach und nach an das Westniveau angeglichen, was das Beispiel der Metallbranche in Thüringen zeigt.
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Metallindustrie in Thüringen: Arbeitszeiten werden kürzer

Noch immer wird in zahlreichen Betrieben Ostdeutschlands pro Woche länger gearbeitet als in den westlichen Bundesländern. Allerdings werden die Wochenarbeitszeiten in den neuen Bundesländern nach und nach an das Westniveau angeglichen, was das Beispiel der Metallbranche in Thüringen zeigt.

Noch liegen die Arbeitszeiten im Osten über denen in den westlichen Bundesländern. Während die Wochenarbeitszeit in der Metallbranche in den westlichen Bundesländern bei 35 Stunden liegt, arbeiten Beschäftigte der Branche im Osten durchschnittlich drei Stunden länger.

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Allerdings wurde im Jahr 2021 mit der Angleichung begonnen. Auf dem Weg zur 35-Stunden-Woche in der Metallindustrie reduzierten verschiedene Unternehmen wie VW, ZF Brandenburg oder SAS auf 37 Stunden. Anfang 2022 einigten sich der Verband der Metall- und Elektroindustrie in Thüringen (VMET) und die IG Metall auf einen tariflichen Rahmen zur Angleichung der Arbeitszeit.

Thüringen zeigt: Angleichung der Arbeitszeit schreitet voran

Dass die Angleichung der Arbeitszeiten zwischen Ost- und Westdeutschland voranschreitet, zeigt das Beispiel Thüringen: Immer mehr Unternehmen aus der Metall- und Elektroindustrie setzen auf weniger Wochenstunden. Auf diese Weise soll schrittweise das Westniveau erreicht werden.

Die Unternehmen reagieren damit auch auf den zunehmenden Fachkräftemangel. Für Mitarbeiter ist die Bezahlung inzwischen nicht mehr alleine entscheidend bei der Auswahl eines Jobs. Heute stehen die Work-Life-Balance und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Vordergrund.

Aus der IG Metall im Land heißt es, Freizeit sei inzwischen besonders wichtig geworden. Dies gelte es zu berücksichtigen. Ziel sei es, mehr Unternehmen zum Einführen der 35-Stunden-Woche zu bewegen und damit für bessere Arbeitsbedingungen zu sorgen. Man sei fest dazu entschlossen, sich dafür einzusetzen.

Der Gewerkschaft geht es auch darum, Unternehmen zum Abschluss von Tarifverträgen zu bewegen. Das bringe den Unternehmen Vorteile im Wettbewerb um Fachkräfte.

Doch auch finanziell verbessert sich die Lage der Beschäftigten der Thüringer Metallindustrie: Der neue Tarifvertrag sieht eine Erhöhung der Entgelte zum Juni 2023 um 5,2 Prozent und um 3,3 Prozent zum Mai 2024 vor. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. September 2024.



Verfasst von Christian Kunz

Christian verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Projektmanagement, Produktmanagement sowie agiler Projektentwicklung, die er in verschiedenen Unternehmen erworben hat.