Inhalt
Hersteller von Rasierklingen in Berlin führt Vier-Tage-Woche und autonome Schichten ein
Ein bekannter Hersteller von Rasierklingen führt in seinem Berliner Werk die Vier-Tage-Woche ein. Gleichzeitig gibt es jeden Tag eine autonome Schicht, in der automatisch und ohne Mitarbeiter produziert wird.
Zwei Schichten und eine autonome Zusatzschicht
Berlin ist ein traditioneller Standort zur Produktion von Rasierklingen. In einem Werk eines bekannten Herstellers wird jetzt die Vier-Tage-Woche eingeführt. Beginn ist der 1. Juli dieses Jahres. Ab diesem Tag wird im Zweischichtsystem gearbeitet. Die erste Schicht beginnt um fünf Uhr morgens und dauert zehn Stunden inklusive Pausen. Die zweite Schicht beginnt um 15 Uhr und endet um ein Uhr in der Nacht. In den vier Stunden zwischen den beiden Schichten, also von ein Uhr bis fünf Uhr, gibt es eine sogenannte autonome Schicht, in der automatisch und ohne Mitarbeiter produziert wird.
- Schichtpläne erstellen
- Schichtmodelle abbilden
- Mitarbeiter in die Planung integrieren
- Schichtplan automatisch befüllen
Keine Verringerung der Wochenarbeitszeit
Die Wochenarbeitszeit der Mitarbeiter ändert sich durch Umstellung auf die Vier-Stunden-Woche nicht und wird weiterhin 36 Stunden betragen. Schon heute werden die Mitarbeiter nach dem Mehrschichtsystem in Schichtarbeit eingesetzt. Derzeit arbeiten die Mitarbeiter noch nach dem Dreischichtsystem.
Unternehmensleitung erhofft sich mehr Flexibilität
Nach Aussage der Werksleitung soll diese Umstellung zusätzliche Flexibilität bringen. Vor allem für einige der jüngeren Mitarbeiter sei ein Modell mit einem zusätzlichen freien Tag pro Woche attraktiv. Die Belegschaft unterstütze das Modell. Die Produktivität des Standorts bleibe erhalten. Ein Abbau von Arbeitsplätzen sei nach Aussage des Unternehmens trotz der Teilautomatisierung nicht geplant.
Positives Echo aus der Politik
Auch aus der Politik gibt es positive Stimmen zur Einführung der Vier-Tage-Woche. So erklärte zum Beispiel die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey, das Modell passe in die Zeit und sorge für viele Arbeitnehmer für mehr Attraktivität des Arbeitsplatzes. Die Sorge nach einem möglichen Verlust von Industriearbeitsplätzen durch eine Automatisierung teilt Giffey nicht. Sie sieht eher Wachstumspotentiale.