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Dienstplanung in der Pflege: Klinik setzt auf ‚Flexpool‘
Um das bestehende Personal zu entlasten und dem Fachkräftemangel zu begegnen, setzt eine Klinik am Bodensee auf zusätzliche Mitarbeiter, die in einem sogenannten ‚Flexpool‘ gebündelt werden.
Die Dienstplanung in der Pflege stellt ganz besondere Herausforderungen an die Verantwortlichen. Neben den gesetzlichen Rahmenbedingungen wie Höchstarbeitszeiten und Mindestruhezeiten sind insbesondere auch die besonderen Anforderungen der Patienten und der Mitarbeiter zu beachten. Weil gerade in der Pflegebranche ein großer Fachkräftemangel herrscht, haben es die Pflegeorganisationen immer schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden. Daher gibt es zunehmend Bestrebungen, die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, um Berufe in der Pflege attraktiver zu machen.
- Dienstpläne erstellen
- Schichtmodelle abbilden
- Mitarbeiter in die Planung integrieren
- Dienstplan automatisch befüllen
Dienstplan nach Wunsch und Flexpool
Einen besonderen Weg, um dies zu erreichen, geht das Hegau-Bodensee-Klinikum. Dort wurde das Projekt „Dienstplan nach Wunsch“ geschaffen. Zusätzliche Mitarbeiter sollen in einem sogenannten „Flexpool“ gebündelt und für neu geschaffene Dienstzeiten eingeplant werden. Auf diese Weise können sie die Bestandsmitarbeiter entlasten. Bei den neuen Dienstzeiten handelt es sich um verkürzte Früh- und Spätdienste. Sie dauern zum Beispiel von 18.00 Uhr abends bis 1.00 Uhr nachts oder von 07.00 Uhr morgens bis 12.00 Uhr mittags. Damit können auf den Stationen Pausenzeiten abgedeckt oder der Nachtdienst unterstützt werden.
Gezielte Ansprache von Müttern in Elternzeit
Mit den verkürzten Dienstzeiten werden gezielt Mütter in Elternzeit angesprochen, die frühzeitig wieder in den Krankenhausbetrieb einsteigen möchten. Der Vorteil: Während der Dienstzeiten können die Kinder in der Kita, in der Schule oder zu Hause vom Partner versorgt werden. Aber auch für ältere Bewerber über 50 bis Anfang 60 steht das Modell offen.
Motivation und Flexibilität sind Voraussetzung
Als Voraussetzung für die Aufnahme in den Flexpool müssen die Bewerber neben Motivation und Flexibilität eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem relevanten Beruf mitbringen. Dazu gehören zum Beispiel Gesundheits- und Krankenpflege, Hebamme oder Altenpflege. Das Personal soll vor allem in den fachlichen Schwerpunktbereichen Chirurgie, Intensivpflege und Innere Medizin eingesetzt werden.
Dienstpläne werden nach den Wünschen der Mitarbeiter erstellt
Für den Flexpool ist eigens eine Care-Managerin verantwortlich. Sie erstellt die Dienstpläne nach den Wünschen der Mitarbeiter. Zusätzlich erhalten die betreffenden Mitarbeiter einen Aufschlag zum Tariflohn von zehn Prozent. Weil es in der Bodenseeregion aufgrund ihrer Nähe zur Schweiz mit teilweise deutlich höherer Bezahlung ohnehin besonders schwierig ist. qualifizierte Mitarbeiter zu finden, kann eine höhere Entlohnung zur Entschärfung dieses Problems beitragen.