Business Reisen: 13 Prozent der Deutschen reisen beruflich

Die Zahl der Business Reisen ist nach Corona wieder gestiegen. Über 13 Prozent der Deutschen reisen aus beruflichen Gründen, dies ergibt eine Studie.
Business Reisen - 13 Prozent der Deutschen reisen beruflich

Business Reisen: 13 Prozent der Deutschen reisen beruflich

Aufgrund der Corona-Pandemie waren in den vergangenen 2 Jahren nicht nur Urlaubsreisen, sondern auch Business Reisen stark zurückgegangen. Dieser Trend kehrt sich jedoch gerade wieder um, so dass die Dienstreise inklusive Spesenabrechnung wieder häufiger in Deutschland vorkommt. In einer Studie von YouGov wurden die Reisegewohnheiten und Vorlieben im Bereich Business Travel genauer untersucht.

Geschäftsreisende in Deutschland nehmen wieder zu

Das Ergebnis einer Studie, die von dem Unternehmen YouGov zum Thema Travel Management durchgeführt wurde, zeigt, dass aktuell 13 % aller Deutschen im Business Travel aktiv sind oder waren. Im Vergleich dazu waren es vor Beginn der Corona-Pandemie 2020 19 % aller Deutschen.

Business Reisen nach Rückgang durch Corona wieder auf dem Vormarsch

Der massive Rückgang im Reiseverhalten hatte den Hintergrund, dass Reisen vielerorts nicht möglich oder nicht erwünscht war, um die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Inzwischen finden jedoch wieder häufiger sowohl Urlaubs- als auch Geschäftsreisen statt. Daher nahm YouGov dies zum Anlass, um sich über die Reisebedingungen und -präferenzen der einzelnen Mitarbeiter mittels einer Umfrage besser zu informieren.

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Demographischer Hintergrund der Businessreisenden

Die meisten Businessreisenden sind laut den Studienergebnissen Männer. Mit insgesamt 70 % aller Befragten reisen sie mehr als doppelt so häufig im Auto oder Flugzeug wie das bei Frauen der Fall ist.

26 % der Mitarbeiter, die in diesem Jahr bereits eine Reise im Auftrag ihres Unternehmens absolviert haben, sind zwischen 25 und 34 Jahre alt. In der Gesamtbevölkerung nimmt diese Altersgruppe einen Anteil von lediglich 15 % ein. Daraus lässt sich schließen, dass Business Travel vor allem für jüngere Beschäftigte einen Vorteil bietet und diese häufiger als andere Mitarbeiter bereit dazu sind, die „Remote Work“ mit ihrer Work-Life-Balance zu vereinbaren.

Der Beruf als Berufung

Interessant ist das Ergebnis der Eigenmotivation der Beschäftigten, die eine Geschäftsreise unternommen haben. Diese geben durchschnittlich häufiger als andere Befragte als Grund für das Verfolgen ihrer Karriere an, etwas in der Welt verbessern zu können oder eine Herausforderung meistern zu wollen.

„Work hard – Play hard“ als Lebensmotto

Mehr als die Hälfte der Reisenden lebt nach dem Motto: „Work hard -Play hard“, das bedeutet, sie arbeiten gern und hart für das jeweilige Unternehmen, genießen aber auch die Möglichkeit, nach getaner Arbeit in einer Bar oder einem anderen Etablissement die Seele baumeln zu lassen, was sich auf der Spesenkostenabrechnung für Hotel oder andere Reisekosten bemerkbar machen dürfte. Im Vergleich dazu haben nur 38 % der deutschen Bevölkerung eine ähnliche Einstellung, so die Resultate der Befragung.

53 % der Businessreisenden gaben sogar an, ihre Freizeit zugunsten der eigenen Karriere zu opfern, oder zeigten die Bereitschaft, dies zu tun. Auch hier liegen sie weit über dem gesamtdeutschen Durchschnitt von lediglich 32 % aller Befragten, die ein solches Opfer ebenfalls eingehen würden.

Sind Businessreisende risikobereiter?

Ein interessanter Zusammenhang zeigte sich bei der Auswertung der Risikobereitschaft der Mitarbeiter mit deren Mobilität. So gaben Reisende mehr als zweimal so häufig wie andere Befragte an, gerne Risiken an der Börse einzugehen (45 % versus 21 %). Ob das Leben aus dem Koffer im Hotel und die Reise von einem Termin zum anderen, um Kunden zu gewinnen oder Deals abzuschließen, einen direkten Zusammenhang mit einem risikoreichen Lebensstil hat, geht aus der Studie jedoch nicht zweifelsfrei hervor.

Lohnen sich Business Reisen für die Mitarbeiter auch finanziell?

Angesichts der Tatsache, dass sich vor allem jüngere und risikobereite Arbeitnehmer mit hohen Karriereambitionen unter den Geschäftsreisenden wiederfinden, stellt sich die Frage, ob sich der Business Travel auch finanziell für Beschäftigte lohnt.

Anhand der gesetzlichen Regelungen lässt sich festhalten, dass auch Reisen zum jeweiligen Einsatzort oder einer betrieblichen Veranstaltung als Arbeitszeit verbucht werden müssen. Diese Zeiten können daher nicht zum Überstundenabbau oder Zeitausgleich der Mitarbeiter verwendet werden, selbst wenn diese auf dem Weg zu ihrem Einsatzort nicht aktiv für das Unternehmen tätig sind.

Verpflegung und Unterkunft müssen vom Arbeitgeber bezahlt werden

Auch Ausgaben für Unterkunft sowie den jeweiligen Verpflegungsmehraufwand können die Reisenden als Spesen in ihrer Gehaltsabrechnung geltend machen. Hierfür wird in den meisten Fällen eine detaillierte Reisekostenabrechnung benötigt.

Anhand der Zeiterfassung können Manager oder andere Mitarbeiter in ihrem Unternehmen auch die tatsächlich geleistete Arbeitszeit dokumentieren und sich diese als Lohn oder Gehalt zuzüglich etwaiger Zuschläge für Feiertagsarbeit oder Nachtarbeit vergüten lassen.

Präferenzen im Travel Management

Die Resultate der YouGov-Studie belegen, dass fast die Hälfte der Befragten (47%) während ihrer Reisen eine oder mehrere Übernachtungen oder einen Aufenthalt als Gäste in einem Hotel unternehmen. 36 % der Befragten sind mit dem eigenen Auto unterwegs, das ist etwas mehr als die Anzahl der Zugpassagiere, die bei 32 % liegt. Nur ca. ein Fünftel der Mitarbeiter nehmen den Weg zum Flughafen auf sich, um eine Veranstaltung zu besuchen. 19 % greifen für die Fahrtstrecke zu einem Mietwagen.

Gründe für die Hotelauswahl

Die meisten Dienstreisenden legten bei der Wahl des passenden Hotels vor allem Wert auf dessen Ausstattung, so die Studienergebnisse. Mit 36% der Befragten lag dieses Kriterium deutlich über der Bewertung der Durchschnittsbürger, von denen nur 28 % dies als besonders wichtig erachteten. Angesichts der Tatsache, dass Businessreisende während ihres Aufenthaltes ein oder mehrere Tage in ihrer Unterkunft aus dem Koffer leben mussten, ist dieses Ergebnis durchaus einleuchtend. Weitere Gründe für die Hotelwahl waren die gute Erreichbarkeit von Flughafen oder Bahnhof sowie die Erfahrung, die der Mitarbeiter bereits mit dieser Kette oder diesem Anbieter gemacht hat.

Alternative Arbeitsformen

Neben der bekannten Form von Business Travel, die zeitlich begrenzte Geschäftsreisen mit einem klar umrissenen Ziel umfasst, sind in den letzten Jahren auch weitere Arbeitsformen entstanden, die es ermöglichen, das Reisen mit dem Beruf zu verbinden. Ein Beispiel hierfür ist die sogenannte Workation. Dabei handelt es sich um eine Arbeitsform, die von jedem beliebigen Ort ausgeführt werden kann. Davon abzugrenzen ist das sogenannte „Work & Travel“ Prinzip. Hierbei wird ein Auslandsaufenthalt durch die Ausübung von Gelegenheitsjobs am jeweiligen Standort finanziert.

Reisen vs. stationärer Arbeitsplatz

Für viele Arbeitnehmer ist die oben beschriebene Verbindung von Urlaub und Arbeit eine sinnvolle und erstrebenswerte Lösung, da sie eine angenehme Arbeitsumgebung ermöglicht und den Beschäftigten Zeit und Geld für einen Auslandsurlaub in der arbeitsfreien Zeit sparen kann.

Hingegen werden viele Geschäftsreisende vermutlich weniger Entspannung und Komfort genießen, wenn sie von einem Flughafen und Hotel zum nächsten fahren müssen und häufig nur einen Koffer mit sich tragen, mit dessen Inhalt sie für die Dauer der Reise zurechtkommen müssen.

Weitere Ergebnisse der Studie

Welche Reiseportale werden für die Buchung von Dienstreisen verwendet?

Neben den demographischen Ergebnissen der Studie und den Präferenzen in Bezug auf Fortbewegungsart und Hotelauswahl wurden auch die jeweiligen Reiseportale und die Social Media Präsenz von Geschäftsreisenden mit dem gesamtdeutschen Durchschnitt verglichen. Dabei zeigte sich, dass diese ihre Reisen besonders häufig bei Anbietern wie Expedia, Booking.com und HRS buchen. Alle drei Portale werden von durchschnittlichen Bürgern seltener in Anspruch genommen.

Businessreisende besonders häufig Mitglieder von Social Media

Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung sind Geschäftsreisende besonders häufig bei sozialen Medien wie LinkedIn, Xing oder Twitter vertreten. Im Fall von LinkedIn sind die Zahlen der Mitglieder dabei sogar doppelt so hoch (26%) bei Business Travellers als dies bei den Durchschnittsbürgern (13%) der Fall ist. Die häufigere Nutzung von sozialen Medien könnte ebenfalls mit den begrenzten Möglichkeiten der Freizeitnutzung zusammenhängen, wenn die Beschäftigten nur einen Koffer dabei haben und nicht die üblichen Aktivitäten in ihrer arbeitsfreien Zeit ausüben können.

Werbekanäle für Business Reisende

Laut den Ergebnissen der Studie von YouGov lassen sich Businessreisende am besten über Radio mit Werbung erreichen. Weitere wichtige Kanäle für die Mitarbeiter mit Koffer waren Zeitungen, Magazine, Kinowerbung sowie Podcasts.

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Verfasst von Sianca Maria Gentner

Mit dem Fokus auf Experteninterviews und News aus der HR-Welt liefert Sianca interessante Einblicke in die Kooperationsarbeit von Papershift.