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Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt fordern flexiblere Arbeitszeiten
Der Präsident des Arbeitgeberverbands in Sachsen-Anhalt, Marco Langhof, fordert flexiblere Regelungen bei der Arbeitszeit. Die starren Höchstarbeitszeiten sowie das Arbeitsverbot zu bestimmten Uhrzeiten seien nicht mehr zeitgemäß.
In Sachen Arbeitszeit vertreten Arbeitgeber und Arbeitnehmer nach wie vor gegensätzliche Positionen. Während die Arbeitgeberseite mehr Flexibilität und weniger Beschränkungen fordert, streben die Arbeitnehmervertretungen kürzere Arbeitszeiten an.
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‚Regelungen zur Arbeitszeit noch vom Industriezeitalter geprägt‘
Diese Gegensätze zeigen sich aktuell besonders deutlich in Sachsen-Anhalt. Dort hat jetzt der Präsident des Arbeitgeberverbands im Land, Marco Langhof, flexiblere Lösungen für die Arbeitszeit gefordert und starre Höchstarbeitszeiten sowie Arbeitsverbote zu bestimmten Uhrzeiten kritisiert. Das Denken in der heutigen Politik sei noch immer vom Industriezeitalter geprägt, in denen die Menschen zum Ertönen der Fabriksirene die Arbeit angetreten hätten. Laut Langhof sei das Arbeitszeitrecht sehr starr mit Blick auf die maximale Arbeitszeit und auf bestimmte Zeitperioden, in denen nicht gearbeitet werden dürfe. Dies habe mit dem heutigen Büroalltag nichts mehr zu tun.
Flexibilisierung auf Grundlage der aktuellen Lebenssituation gefordert
Wenn es um Flexibilisierung und Work-Life-Balance gehe, dann müsse man sich die tatsächliche Lebenssituation der Menschen ansehen. Statt an einem einzelnen Rädchen zu drehen, müsse das gesamte Paket auf den Tisch. Manches sei einfach zu steif, wie Langhof betonte. Er nannte als Beispiel Regelungen, die das Beantworten von E-Mails nach 22.00 Uhr verbieten. Dies sei aber für viele die Zeit, in der sie in Ruhe nachdenken können, weil sie sich am Nachmittag um ihre Kinder gekümmert hätten oder auf eine Veranstaltung gegangen seien.
‚Die Menschen wünschen sich kürzere Arbeitszeiten.‘
Die Forderungen von Langhof blieben nicht unbeantwortet. So lehnt der Deutsche Gewerkschaftsbund in Sachsen-Anhalt flexiblere Regelungen zur Arbeitszeit ab. Susanne Wiedemeyer, stellvertretende Vorsitzende des DGB-Bezirks Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt sowie Landesleiterin Sachsen-Anhalt, erklärte, viele Menschen wünschten sich kürzere Arbeitszeiten. Die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf gewinne immer mehr an Bedeutung. Die Aussagen der Arbeitgeberseite seien realitätsfern und wirkten wie aus der Zeit gefallen, so Wiedemeyer. Sie verwies auf die Ergebnisse des Arbeitszeitreports der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Daraus geht hervor, dass mehr als ein Drittel der Frauen und fast 60 Prozent der Männer pro Woche zwischen 40 und 48 Stunden arbeiten.
Es gebe schon genügend lange Arbeitszeiten, wie Wiedemeyer weiter ausführte. Es bestehe also kein Bedarf an zusätzlicher Flexibilität.