Inhalt
Ver.di-Chef ist derzeit noch gegen generelle Vier-Tage-Woche im Dienstleistungssektor
Anders als die IG Metall wird die Gewerkschaft Ver.di wohl vorerst keine Vier-Tage-Woche fordern. Der Schwerpunkt soll auf Gehaltssteigerungen liegen.
In einer Reaktion auf die von der IG Metall für die im November anstehenden Tarifverhandlungen eingebrachte Forderung nach einer Vier-Tage-Woche für die Beschäftigten erklärte der Chef der Gewerkschaft Ver.di, Frank Werneke, die Bedingungen in der Stahlindustrie mit einem 24-Stunden-Schichtmodell sei auf andere Branchen nicht ohne Weiteres übertragbar. Er sehe die Vier-Tage-Woche für die Dienstleistungsbranchen nicht als generelles Arbeitsmodell.
- Dienstpläne erstellen
- Schichtmodelle abbilden
- Mitarbeiter in die Planung integrieren
- Dienstplan automatisch befüllen
Man wolle angesichts der Inflationsentwicklung die Erhöhung der Einkommen in den Vordergrund stellen, so Werneke weiter. Er halte es aber durchaus für möglich, dass die Arbeitszeitfrage zumindest mittelfristig auch im Dienstleistungssektor an Bedeutung gewinnen werde.
Auswirkungen von KI auf Jobs im Dienstleistungssektor
Auch zum Thema künstliche Intelligenz (KI) äußerte sich der Ver.di-Chef. Insbesondere Jobs in der Dienstleistung würden sich durch den Einsatz von KI stark verändern. Es werde auch zum Wegfall von Tätigkeiten kommen. Angesichts des herrschenden Arbeitskräftemangels glaube er aber nicht, dass eine Situation wie in den 70er- oder 80er-Jahren eintreten werde, in denen es durch Automatisierungsprozesse zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit gekommen ist.
KI biete sogar die Chance, über Verkürzungen der Arbeitszeit zu sprechen, weil sie im Dienstleistungssektor zu einem deutlichen Produktionsanstieg führe. Hier stelle sich aber die Frage, wer letztendlich von den Vorzügen der Digitalisierung profitiere. Ver.di sei der Meinung, dass sich daraus auch zusätzliche Freizeit für die Mitarbeiter ergeben solle.
Metallindustrie und Dienstleistungen nur schwer vergleichbar
Tatsächlich sind die Arbeitsbedingungen in der Metallindustrie und im Dienstleistungssektor nur schwer vergleichbar. Das liegt nicht nur an den unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen, sondern auch an den unterschiedlichen Arbeitsinhalten.
Es wird spannend zu beobachten sein, ob sich die Vier-Tage-Woche zumindest in bestimmten Branchen etablieren wird und ob andere Branchen das Modell in der Folge übernehmen.