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Kommt das E-Rezept zum 1. September?
Der Start des E-Rezepts hätte eigentlich bereits zu Beginn des Jahres erfolgen sollen, wurde aber zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben. Zum 1. September soll es nun aber in zwei Regionen losgehen.
Das E-Rezept passt eigentlich hervorragend in unsere Zeit: Es ermöglicht den Erhalt von Arzneimitteln ohne Arztbesuch in der Praxis und bietet somit ein großes Plus an Flexibilisierung. Damit ergänzt des E-Rezept Ansätze wie Remote Work oder die digitale Zeiterfassung.
- Dienstpläne erstellen
- Arbeitszeiten erfassen
- Urlaub planen
- Lohnabrechnungen erstellen
- Arbeitsdaten analysieren
Mit dem E-Rezept verhält es sich aber leider so wie mit vielen Vorhaben in Deutschland, die mit Digitalisierung zu tun haben: Es dauert einfach lange. Zunächst war eine verpflichtende Nutzung des E-Rezepts zum 1. Januar vorgesehen gewesen. Einem ersten Test im Sommer 2021 in der Region Berlin/Brandenburg folgte eine Ausweitung der Testphase auf Pilotpraxen und -Apotheken im gesamten Bundesgebiet.
Flächendeckender Rollout des E-Rezepts war kurzfristig verschoben worden
Der flächendeckende Rollout des E-Rezepts wurde jedoch auf Einspruch des Bundesministeriums für Gesundheit zwei Wochen vor Beginn auf unbestimmte Zeit verschoben. Dabei wurde die Forderung an die Gesellschafter der Gematik GmbH gestellt, sich auf ein gemeinsames Vorgehen zu einigen. Die Gematik GmbH (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH) wurde von den Spitzengesellschaften des deutschen Gesundheitswesens gegründet. Ihr Auftrag ist die Einführung, die Pflege und die Weiterentwicklung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK).
Es wurden daraufhin im Januar 2022 erweiterte Qualitätskriterien und neue Kenngrößen beschlossen, die am Ende der Testphase erreicht sein müssen. Nach aktuellem Stand wird dies Ende August der Fall sein.
Mehrere Rollout-Phasen für E-Rezept ab dem 1. September
Seit dem 1. Januar dieses Jahres läuft zumindest die bundesweite Testphase des E-Rezepts. Die erste Stufe des E-Rezept-Rollouts soll laut Bundesregierung dann zum 1. September in den Regionen Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein beginnen. Außerdem sollen Apotheken ab dem 1. September bundesweit E-Rezepte einlösen. Wird die erste Phase erfolgreich abgeschlossen, soll es drei Monate später einen Rollout in einem weiteren Gebiet geben, das aus sechs zusätzlichen Bundesländern bzw. Regionen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) besteht. Nach weiteren zwei Monaten folgen dann im Erfolgsfall die restlichen Regionen.
Bereits jetzt soll die Nutzung des E-Rezepts in ganz Deutschland auf freiwilliger Basis verfügbar sein, sofern die technischen Voraussetzungen gegeben sind. Daran dürfte es jedoch in einigen Fällen noch mangeln.
Wer sich über das E-Rezept informieren möchte, kann dazu die Websites des Bundesgesundheitsministeriums, der Gematik GmbH sowie des GKV-Spitzenverbands nutzen.
Ein weitere Vorhaben im Zusammenhang mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen ist übrigens die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU). Seit dem 1. Januar ist der Versand der eAU an die Krankenkassen für alle Ärzte verbindlich.
